Montag, 13. November 2017

Mein Montag - bis 7.30 Uhr (therapeutisches Schreiben)


7.30 Uhr - Montag Morgen. Mein Tagesbericht.

Ja wie? Um 7.30 Uhr ein Tagesbericht? Jepp, es kann ja nicht schaden, schonmal den ersten Schwung an Infos niederzuschreiben - therapeutisches Schreiben, quasi.

Nach einer Halsweh-/Ohrenweh-Schlaflosnacht krabbele ich noch vor dem Wecker aus dem Bett. Ich weiß, ich muss noch den gestern gebackenen Schulkuchen schneiden und transportfähig verpacken - warum also noch liegen bleiben.

Schon nach den ersten Kuchenstücken zeigt sich: Mist, der klebt am Boden fest und geht kaputt, wenn man ihn nicht mit Samthandschuhen anpackt. Somit sind die Teile des Blechkuchens auch nicht stabelbar, was echt ein Problem ist, da ich nur eine Tortentransportbox besitze.

Sanft und zittrig versuche ich, mit dem Pfannenwender die Teile mit möglichst viel erhaltenem Boden vom Blech auf ein anderes, transportables zu bugsieren. Und zerbreche dabei meinen Wender. Arrgghh.

Göttergatte steht wohlwollend daneben, mit Lösungsansätzen, die absolut nicht dem entsprechen, was ICH möchte. Er meint’s gut, kann aber nicht nachvollziehen, dass ich nervlich nicht in der Lage bin, zu bröselige Kuchenstücke mit S-förmig umschlungener Alufolie vom Sohnemann in einem Tortentransporter zur Schule navigieren lassen. Er findet meinen Transportblechlösungsansatz doof. 

Ich breche die Aktion ab und will nur noch schnell raus, aus der Küche, die unter Hochspannung steht.

Wieder wohlwollend bleibt mein Mann im Raum stehen und sieht mir hilflos zu, wie ich schwitzend, schniefend und den Tränen nahe die Hunde in ihre Geschirre packe. 

Ich schnauze ihn an, fühl mich schlecht, dass ich mich schlecht fühle und stiefele kurz nach fünf Uhr mit zwei Hunden über die Felder.

Zurück zuhause richte ich mein Krönchen, lasse allergrößte Zärtlichkeit beim Drapieren der Kuchenstücke walten und richte die Vesperdosen der Kinder.

Töchterlein hat nur Vormittagsunterricht, da Projektwoche ist. Super, dann kann ich ihr eine kleinere Brotzeit richten und wir essen gemeinsam zu Mittag.

Sohnemann steht zuerst auf und kommt runter. Ich erkläre ihm mein Kuchen-Blech-Tetris-Prinzip. Als er fragt, wie er den Kuchen dann verteilen soll, biete ich ihm meine Kuchenschaufel an. Näääe, will er nicht. Dann halt nicht.

Während dem Frühstück beginnt das Töchterlein zu jammern. Sie wisse nicht, ob sie heute Sport hat, wegen der Projektwoche. Ich im Brustton der Überzeugung: Nein, hast du bestimmt nicht. Sie: Was wenn doch? Ich: Mannometer, jetzt glaub halt mal deiner Mutter - ihr habt nur bis 13 Uhr Schule, dann ist kein Sport. Und WEEEEENN doch, dann schiebs auf mich, dass du keine Sportsachen dabei hast.

7 Uhr: Aufbruch. Sohn balanciert Blech, Tochter heult noch immer rum, wegen ihrer Sport-Unsicherheit, ich schubse beide vor mir aus dem Haus, pack das Handy in die Tasche: Ratsch: Knopf vom Mantel ab. Arrgghh!

Am Bahnhof muss ich ordentlich Überzeugungsarbeit leisten, dass das Kind ohne Sportzeug auch aussteigt. Geschafft. 

Nun mit dem Sohn im Auto zurück, um seinen Klassenkameraden abzuholen. Der muss nämlich auch Kuchen mitbringen, also hatte ich angeboten, ihn mit dem Auto abzuholen und zum Bahnhof zu bringen. Bin halt ein guter Mensch, und möchte 12-jährigen nicht zumuten mit Backblechen und Tortentransportern durch den Ort zu watscheln.

Yeah, ich habe Glück: Ein Parkplatz direkt vor dem Haus. Und wir sind gut in der Zeit. Also kann ich schnell meinem Mann eine Entschuldigungsmail schreiben.

Nach gefühlten Stunden kommt der Taxigast endlich aus dem Haus. Mit einem Kuchen in der Hand, den er beim Bäcker gekauft hat. So ein klassisches Kastenformteil mit einer Länge von 30 cm. Okaaaay, kaum auszudenken, wie schwer zumutbar hier ein Fußweg zum Bahnhof gewesen wäre.

Unsicher meldet sich der Sohn von der Rückbank: Gell, die anderen haben bestimmt Tortenschaufeln, die ich dann mitbenutzen darf?

Ich: Hää? Ich wollte dir doch meine mitgeben?

Er: Ja, aber das ist doch bloß ein komischer Pancake-Wender!

DAS IST EINE HOCHMODERNE FANCY STYLISHE KUCHENSCHAUFEL!

Lachend philosophierte ich über seine künftigen Therapiegespräche: Ja, und meine Kindheit war fürchterlich. Komische Pancakewender sollte ich mit in die Schule nehmen, lieber Herr Doktor!

Nun sitzt auch der Klassenkamerad im Auto. Der mit dem Totschlägerkuchen. Da wir nun in der Rushhour des Dorfes sind, gelingt mir keine Autowendung, so fahre ich mit den Nachwuchsherren eine große Ortsrunde um sie zum Bahnhof zu bringen.

Das Handy klingelt und wird automatisch auf die Freisprechanlage umgeleitet. Das Töchterlein. Mir schwant Böses. Bahn verpasst? Haltestelle verpasst? Sportzeugmangelnervenzusammenbruch?

Ich nehme ab: Hallo Mama! Ich habe heute normalen Unterricht, die Projektwoche beginnt erst morgen und geht nur bis Donnerstag.

WTH?!?! Wieso nennen die eine Projektwoche ProjektWOCHE, wenn es keine ist?

Das Kind hat nun zum Einen kein Sportzeug dabei, dadurch auch das Vertrauen in die Mutter verloren, die sie ja quasi hyperautoritär gezwungen hat, den Beutel zuhause zu lassen, und wird zudem ziemlich hungrig sein, mit der Minivesperbox.

7:30 Uhr. Montag früh. Ich trink jetzt mal nen Kaffee.


Montag, 6. November 2017

Herbstferien 2017


Es ist Montag und seeehr still im Hause Wonderer. Denn die Herbstferien sind vorbei - die Kinder wieder in der Schule, und bevor auch ich morgen wieder ins Büro gehe, fasse lasse ich unsere vergangene Herbstferienwoche Revue passieren.

Wir stecken gerade wieder mitten in der Tischtennissaison. So startete - aufgrund des Fahrdienstes, den wir dieses Mal hatten - das Wochenende mit einem Auswärtsspiel von Mika. 




Wir sind so happy und stolz, dass er mit dem Tischtennis ein Hobby gefunden hat, das so super zu ihm passt und ihm nun schon seit der 5. Klasse wirklich Spaß macht. Und selbst als Laie sehe ich, dass er auch richtige Fortschritte macht. Mika ist kein wilder, "körperlicher" Typ, Fußball oder Kontaktsportarten wäre gar nichts für ihn. Aber in der geordneten, geregelten Tischtennis-Welt fühlt er sich pudelwohl.

Am Sonntag war es dann endlich so weit. Wir hatten in der Sprungbude für Mika und Jana Sprungzeiten reserviert. 


Auch das Wetter war perfekt für eine solche Indoor-Aktivität, so machten wir uns bei bewölktem Bäh-Himmel mit vorfreudigen Kids (mal wieder) auf den Weg nach Stuttgart.






Während die beiden sich klatschnass tobten, saßen Mr. Wonderer und ich dazugehörigen Café und reichten in regelmäßigen Abständen dem japsenden Nachwuchs die Wasserflaschen. :-)




Schwaben, die wir sind, wollten wir nicht nur für diese eine Aktion wieder bis nach Stuttgart gefahren sein (Huch - was für ne Grammatik) und so hatten wir vorab schon das Naturkundemuseum als Zweitstation auserkoren. 

Sonntag - Ferien - doofes Wetter - Großstadt - hmmmh, wenig verwunderlich, dass noch mehr Menschen diesen Plan hatten. Nach vergeblicher Parkplatzsuche reihten wir uns stoisch in die Warteschlange ein und kamen dann doch schneller als gedacht ins Museum. 





Das Stuttgarter Naturkundemuseum ist zweitgeteilt - wir entschieden uns für die "ältere" Geschichte.


Auch hier wieder: warten, ....








Das Museum ist relativ überschaubar, doch das war für uns in Ordnung. Wir schlenderten durch (ausgepowert waren die Kinder ja schon) und schauten uns um. 



"Anfassen verboten" - schade eigentlich...














Als wir durch waren, gingen wir noch auf einen Spielplatz gleich um die Ecke... Mensch, wie in einer Großstadt da der Bär steppt, sonntags. Bei uns auf dem Dorf ist da gääääähnende Leere...



Auf der Rückfahrt bot sich dann ein gleich viel schönerer Himmel, als noch am Vormittag...



Der Montag war recht unspektakulär. Mr. Wonderer hatte frei und Janas Füller (der drölfzigste ihrer 5-jährigen Schulkarriere) war mal wieder futsch, so gingen wir Stadtbummeln und machten das Töchterlein glücklich. 


Jana war sehr angespannt und aufgeregt, da sie am Abend zum ersten Mal bei ihrer besten Freundin übernachten durfte. Die beiden hatten ein Jahr lang darum gebettelt, bis deren Eltern nun eingewilligt hatten. Für die allermeisten Kinder sind ja Auswärtsübernachtungen normal und nix besonderes. Nicht so für unsere Jana. Sie trägt noch immer ihr Schullandheimtrauma mit sich herum.

Aber sie traute sich und bereute es auch nicht - die Übernachtung war ein voller Erfolg (vor allem auch für ihr Selbstbewusstsein).

Am Montag Vormittag holten wir sie dann wieder ab. Die Mädels verabredeten sich gleich für den Abend wieder zum Trick or Treat Lauf (ohne Übernachtung).

Um Halloween zu würdigen, gab es bei uns zum Mittagessen lila Kartoffeln...




Dann fuhren wir los Richtung Ludwigsburg. Dort am Schloß findet jedes Jahr eine riesige Kürbisausstellung statt, die wollten wir uns zum wiederholten Male anschauen und hatten sogar beide Hunde dabei.

 Die Parkplatzsuche gestaltete sich als Katastrophe und dauerte fast so lange, wie die Anfahrt selbst.


Am Eingang gab es dann zwei eeewig lange Schlangen. Ich stellte mich abseits mit den Fellnasen, während meine Familie sich einreihte. Gefühlte 15 Minuten später waren sie an der Reihe, um dann zu erfahren, dass Kartenzahlung nur an der anderen Kasse mit einer ebenso langen Schlange möglich wäre.

Die Stimmung drohte nun endgültig zu kippen. Da entschieden wir uns kurzerhand um, machten kehrt und besuchten die Bärenwiese (einer der Lieblingsspielplätze von Mika und Jana, direkt im angrenzenden Park) und bummelten, Apfeltaschen naschend durch die Ludwigsburger Innenstadt.



Zuhause verwandelte sich meine Tochter zum Zombie-Mädel und stiefelte dann bis 20:30 Uhr mit ihren Freundinen und einer großen Schwester durch den Ort.

Mika hatte niemanden zum Laufen dieses Jahr und blieb mit uns im Warmen. 


Der Mittwoch, der ja auch ein Feiertag war, lief da schon etwas ruhiger ab.

Wir aßen buntes Essen, ...


... ich begann eine Ahnung davon zu entwickeln, dass ich bald wieder nur mit einem Hund Gassi gehen würde, ...


... und wir gingen ins Kino, um uns Happy Family anzuschauen...


Der Film haute keinen von uns vom Hocker.

Nun, da die Tage dunkler und trüber werden, freuen wir uns immer, wenn der Himmel blau ist und wir noch ein bisschen draußen sein können. So nahmen wir auf dem Heimweg vom Kino noch einen Spielplatz mit...



Am Donnerstag war Mr. Wonderer wieder arbeiten und ich empfing eine Interessentin für Lilith. Die Frau nahm eine über 2-stündige Fahrt auf sich und passt so supergut zu diesem Hundchen - ich konnte es kaum glauben. Sie war superlieb, aufmerksam und körperlich genau die gleichen Einschränkungen wie die Lilith. Ich glaube, meine Vorahnung, dass die spanische Maus bald in ihr endgültiges Zuhause ziehen darf, bestätigt sich. Es ist toll, dass es so großherzige Menschen gibt, die "vorbelasteten" Tierseelen eine Chance auf ein besseres Leben geben. Hach....


Dieses Präsentkörbchen hat uns das vielleicht zukünftige Lilith-Frauchen mitgebracht.


Und das wurde aus einem der Hokkaidos am darauf folgenden Freitag: Mein allererster Kürbiskuchen. Seeeeehr mächtig, aber echt gut.

Sonst stand der Freitag nur unter dem Zeichen von Arbeit und Kinder-Taxi spielen. 



Am Samstag übernachteten die Kinder nach einem Tischtennisspiel (wieder alle Sätze gewonnen) bei  ihren Großeltern und Mr. Wonderer und ich gingen gemeinsam ins MoschMosch essen. Wir sind von diesem Restaurant total begeistert!




Abends schauten wir uns noch "Willkommen bei den Hartmanns" an.

Und so neigt sich mein Ferienbericht nun auch dem Ende zu. Gestern holten wir Jana und Mika wieder ab und bummelten durch einen Pflanzenmarkt, bevor wir zum Abend hin nur noch Extrem-Couching betrieben.

Ja, und nun ist es Montag und sehr still im Hause Wonderer....