Samstag, 7. März 2020

Jana erzählt: ... vom Mädelsabend in der Buchhandlung



Hallo Miteinander! Ich bin Jana, 12 Jahre alt und die „Tochter Wonderer“. Heute darf ich einen Beitrag für den Blog meiner Mutter schreiben:

Da ich heute das erste mal blogge, werde ich heute über eine tolle ,,Nacht“ berichten.

Am Freitag, den 6. März 2020, um 19 Uhr holten meine Mutter und ich meine Freundin Anna ab.
Da Anna und ich kleine Bücherwürmer sind, durften wir zusammen zum Heilbronner Osiander Buchladen. Dort gab es nämlich eine Veranstaltung für 6. bis 8. Klässler namens ,,GIRLS NIGHT“.

Als wir angekommen waren, sprach meine Mutter mit einer Buchhändlerin über den Ablauf des Abends, bevor sie wieder nach Hause fuhr. Dann haben wir Namensschilder bekommen und wurden von allen ,,Betreuern“, die gleichzeitig auch noch Buchhändlerinnen sind, begrüßt.

Der Zweck dieser Nacht?

Die Buchhandlung gehörte nur uns Mädchen :) Unter vielen organisierten Aktivitäten und Überraschungen durften wir Kinder auch in die Bücher reinlesen, stöbern und alle Bücher rausnehmen. Dabei konnte man auch die netten Verkäuferinnen nach Buchempfehlungen fragen.

Man konnte selbst Buchempfehlungen schreiben, Hefte gestalten, ein Quiz machen und Beutel bemalen.
Wenn man bei dem Quiz mitgemacht hatte und gelost wurde, konnte man einen Gutschein gewinnen. Und wenn man eine Bücherempfehlung geschrieben hatte, konnte man einen süßen Beutel bekommen. So wie ich ;)



Am Ende habe ich mir noch das Buch ,,Die Duftapotheke - Ein Geheimnis liegt in der Luft“gekauft.

Um 22:30 Uhr endete das ganze, und der Laden wurde für die Eltern wieder geöffnet. Anna und ich hatten eine echt schöne ,,GIRLS NIGHT“.



Montag, 2. März 2020

On y va: Colmar - Enfin! (Teil 2 von 2)



Und dann war er schon gekommen. Unser einziger "kompletter" Tag im Mini-Urlaub. Mr. Wonderer hatte sehr schlecht geschlafen. Die Straßenlaternen hatten das Zimmer nie wirklich dunkel werden lassen. 

Ein Blick aus dem Fenster erinnerte uns an Californien. Nein, weder die Häuser noch der Himmel - aber die dicke, fette Nebelwolke, die sich vor die Berge geschoben hatte.



Wir bummelten direkt nach dem Frühstück los in die Altstadt. Die meisten Läden öffnen jedoch montags erst am Nachmittag. 



Am Vortag hatten wir einen Monoprix entdeckt. Der entpuppte sich aber als arg klein und unspektakulär....


Wir entschieden uns am Nachmittag wieder zu kommen und beschränkten die Einkäufe auf Lebensmittel aus dem Auchan, der fünf Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt war.



Entwicklungstechnisch hat sich die Lage nun so verändert, dass der Sohnemann der stärkere (und auch größere) von uns beiden ist. ;-) 


Wir fuhren nach Houssen, wo es ein Cora-Einkaufszentrum gibt.



Wenn's keiner sieht, dann kann man auch noch richtig Spaß auf nem Spielplatz haben. ;-)



Mall/EKZ-technisch sind wir USA verwöhnt. Hier gab es nur Kosmetika, Boutiquen und einen riesigen Supermarkt.


Somit waren wir bald durch und es war noch so viel vom Tag übrig...



Eine Pommes-Pause beim McDonald's nutzten wir um zu googlen, wie wir vielleicht noch nen "Happen" Natur erlangen konnten. Mein Mann suchte den Weg zu einem "Lac Blanc" heraus, der uns ca. 40 Minuten in Richtung Vogesen bringen würde. 



Das Wetter war bombig! Wir hatten 17 Grad und Sonnenschein - im Februar!


Im absoluten "Middle of nowhere", der tiefsten französischen Kuhweiden-Pampa hielten wir an, um uns umzuschauen.

Dieser nette Steinhaufen war das Kletterobjekt der Begierde.


Kaum waren die Wonderer-Kinder draufgekrabselt, kam plötzlich aus dem Nichts eine Horde von französischen Kindern, laut jubelnd, kreischend, plappernd angerannt und enterte den nun-nicht-mehr-Wonderer-exklusiven-Steinhaufen.


Mein Mann und ich ergriffen die Flucht und liefen ca 30 Meter weit weg zu einem hübschen Aussichtspunkt. Wir versuchten das Getöse zu ignorieren und in meditativer Stimmung die herrliche Landschaft aufzusaugen.



Dann stand jedoch Mika plötzlich bei uns. Er sagte nur trotzig: "Ich bin jetzt einfach weitergelaufen!" Nanü? Und wo war seine Schwester? Die tapselte komplett eingeschüchtert in der Nähe der französischen Kinderschar umher und versuchte mich hilfesuchend herzuwinken.

Was war geschehen?

Die Kinder waren ja plötzlich mit all den anderen auf dem Kletterfelsen gewesen. Als sie uns dann folgen wollten, versuchten die Aufsichtspersonen (Lehrer?) der Gruppe, sie aufzuhalten. Mika ist todesmutig einfach weitergelaufen, Jana aber - die kein Wort französisch spricht - hatte sich nicht getraut, den ermahnenden francophonen Redeschwall zu ignorieren oder anderweitig zu kommunizieren, dass sie doch gar nicht dazu gehört.

Wir lachten uns schepps, bei der Vorstellung, was die Lehrkräfte wohl getan hätten, wenn sie beim heimischen Durchzählen festgestellt hätten, dass es nun zwei Kinder mehr gab.

Ohne weiter Komplikationen "entführten" wir Mika und Jana und fuhren weiter. Auf etwas über 1000 Metern Höhe fanden wir den gar nicht weißen Lac Blanc.

Himmel, war das plötzlich kalt und stürmisch. 




Ich schlotterte durch und durch und kürzte unseren Aufenthalt entsprechend ab. Brrrhhr.


Nur wenige Meter weiter entdeckten wir eine Sommerrodelbahn. Die Kinder trauten sich nicht, mir wars zu kalt - der Göttergatte aber hatte Spaß.




Nun wollten wir wieder zurück nach Colmar. Aber möglichst über eine andere Route. Dooferweise gabs die bei Google-Maps aber plötzlich nicht mehr. Nundenn - wenn man sich verfährt, entdeckt man Neues, nicht wahr? So kamen wir an das Schlachtfeld von "Le Linge".

Wenn man ganz fest verdrängte, dass der Boden dort mit Blut getränkt ist, könnte man beinahe von der landschaftlichen Schönheit ergriffen werden. Das Verdrängen gelang mir aber nur so semi-prächtig.









Ein halbes Stündchen stiefelten wir durch Verteidigungsgräben und Bunker, um uns dann wieder auf den Weg (inkl. weiterem Verfahren) zurück nach Colmar zu machen.

Nun hatten auch Fnac & Co. geöffnet, sodass jeder auf seine Kosten kam.


Nach einem Abendessen im Hotelzimmer (Mikrowellen-Mampf und abgepackte Salate)....


... sprangen die Kinder noch in den Pool. 


Der Abend verging dann mit Daddeln, TV und einer früh eingeschlafenen Mutter. 


In dieser Nacht hatten wir die Bettseiten getauscht, in der Annahme, dass mir die Helligkeit weniger ausmacht. Und prompt schlief ich irre schlecht. Allerdings nicht des Lichtes wegen. Offensichtlich lag ein Fluch auf der Seite, höhö.

Eine Sehenswürdigkeit hatten wir bisher noch nicht besucht: Die Markthalle (Marché Couvert). Sonntags hat diese nachmittags, montags ganztägig geschlossen. Somit stand das Ziel unseres Morgensparzierganges direkt fest:




Im Inneren ist die Halle super gepflegt, sauber, modern, ... Kennen wir so gar nicht.





Dann hieß es Abschied nehmen vom Hotel. Wir checkten aus und fuhren zum ersten von zwei geplanten Supermärkten. Einem E. Leclerc.


Hierüber musste ich schmunzeln: "Wer hats erfunden?"


Unser Mittagessen wurde postwendend im Auto verspeist.


Kurz vor der deutschen Grenze steuerten wir noch einen SuperU an und deckten uns mit Mampfkram und Eclairs für meine Mutter ein. 


Gegen 16 Uhr kamen wir in Heilbronn an, wo Annie sich riesig darüber freute, ihr Rudel wieder zu haben. :-) In Frankreich selbst habe ich darauf geachtet: Sie hätte da keine Freude gehabt: Sie hasst Autofahren, hätte in die meisten Läden nicht hinein gedurft - nein, sie zuhause zu lassen war ganz sicher die bessere Wahl.


Colmar hat uns sehr gut gefallen. Besonders auch der kleine Abstecher in die Natur. Manchmal muss man sich ins Gedächtnis rufen, wie viel man im näheren Umkreis noch entdecken kann. Kurztrips wie dieser, sind ganz tolle "Energietankstellen", da sie die Möglichkeit geben, mal eben kurz dem Alltagstrott zu entfliehen.

Gut nur, dass wir unsere Kinder vom französischen Berg entführen konnten.... ;-)