Mittwoch, 28. September 2016

Summer in the City - Tag 8


Tag 8 - 30.08.: Über den Dächern von NY und zwischen den Stadtteilen - ACHTUNG Spoiler-Alarm (WTC)

Es ist jetzt 21 Uhr und ein langer Tag geht zu Ende. Wieder glühen die Füße, doch unsere Seelenkonten wurden aufgefüllt und unser Horizont erweitert.

Der erste und größte Programmpunkt war das One World Trade Center. Ein kostspieliger Spaß, doch einfach ein Once-In-A-Lifetime-Moment. Für über 120 Dollar bestiegen wir die High-Tech-Fahrstühle, die uns LED-beleuchtet mit über 30 kmh innerhalb kürzester Zeit in den 100. Stock beförderten. Da bekommt man sogar nen Druck auf die Ohren. Oben angelangt kommt man in einen „Kinosaal“, und es werden tolle Stadtszenen an die aus mehreren Teilen bestehende Wand gebeamt. Und dann ist er da: Ein Überraschungsmoment, der absolut Gänsehaut-erzeugend ist. Ich musste vor lauter Rührung sogar ein paar Tränchen runterschlucken. Total genial. (Ich verrate hier nicht zuviel, wer sich vor Ort überraschen lassen möchte, schaut auch besser nicht das Youtube-Video am Ende dieses Tagesberichtes an). 




Nun hatten wir Zeit, die spektakuläre Aussicht in alle Richtungen zu genießen, zu fotografieren, zu filmen. Es ist wirklich sehr schwierig zu beschreiben, wie sich diese Posterlandschaft anfühlt. Durch Fotos schon total vertraut und dennoch eigenartig „real“, so nur durch eine Glasscheibe getrennt. Irre.











Als wir wieder unten waren (wieder High-Tech-Fahrstuhl mit Effekt) gerieten wir mehr oder weniger zufällig in die neue U-Bahn-Station. Die war auch mega beeindruckend. Es war, als ob jeden Moment die Men in Black zu erwarten wären. Alles in weiß und puristisch mit riesigen LED-Tafeln.





Ein Mittagessen fanden wir dann in einem Subway Restaurant, Mika bevorzugte Pizza zwei Läden weiter. Der Streifzug durch den Süden Manhattans führte uns dann zum Pier 17 - oder zumindest das, was es gerade darstellen soll. Doch selbst diese Baustelle war beeindruckend. Rostiger Stahl, Gerümpel mit einem Hauch Retro-Film-Flair. Es gibt wirklich in allem - auch in scheinbar hässlichem - Schönheit zu entdecken. 










Da wir nun gerade schon so nah an der Brooklyn Bridge waren, ließen wir es uns nicht nehmen, sie zu besteigen. Doch vorher nahmen wir uns noch die Zeit afroamerikanischen Straßenkünstlern beim akrobatischen Vortanzen zu beobachten. 


Ich kann nicht erklären wieso, doch ich liebe diese Brücke. Und so genoss ich jeden einzelnen Meter auf dem Weg zum zweiten Pfeiler. Für große innerfamiliäre Belustigung sorgte des Göttergattens von weiblicher Seite kritisierte Kauf eines Selfie-Sticks. Ich hab schon immer über diese Teile gelästert und gedroht, dass er Abstand halten muss, wenn er sich sowas holt. Offensichtlich war ich hierbei nicht sonderlich autoritär. Stolz schwenkte er zahnpastagrinsend sein Handy in selfie-tauglichen Höhen umher  - eifrigst bejubelt von unseren Kindern.










Erstaunt stellten wir fest, dass man nun wohl nicht mehr nur Vorhängeschlösser ans Geländer hängt um den Schlüssel dann ins Wasser zu werfen: Nein, ganz offensichtlich wickelt man nun Kopfhörer-Ohrenstöpsel um die Stangen. Hunderte! Die Geschichte dahinter müssen wir noch ergooglen. 

Bei einer Straßenhändlerin kauften wir uns eine geschnittene und geschälte Mango und bogen dieses mal - erstmalig - nach rechts ab, als wir die Brücke in Manhattan wieder verließen. An historischen Gerichtsgebäuden vorbei bahnten wir uns unseren Weg nach China. Okay - Chinatown. Krass! Es besteht wohl nur aus ein paar Straßen, doch diese sind eine komplett andere Welt. Fischstände, Plastik-Krimskramsläden, Restaurants (oder so ähnlich), es gab sogar einen extra Laden, der ausschließlich Ess-Stäbchen verkaufte. 






Mein Mann kaufte für einen Arbeitskollegen ein Trump-T-Shirt als „Gag-Mitbringsel“. Das muss man sich mal überlegen: Ein Donald Trump Shirt aus Chinatown in New York verkauft von einem Pakistani. Multikulti at its best. 

Leider konnten wir aufgrund kindlichen Harndrangs nicht viel Zeit in „Asien“ verbringen, doch ich freue mich, nun auch mal hier gewesen zu sein.

Nach einem blasenerleichternden McDonalds-Besuch (örks) fuhren wir mit der Subway wieder in die 51ste Straße. Das grenzte schon fast an einen Kulturschock. ;-)

Mit seiner Selfie-Stange bewaffnet, warf sich meine bessere Hälfte vor dem Gebäude des Headquarters seines Arbeitsgebers in Pose. Ojeojeoje!

Man könnte meinen, das wäre genug des Programmes gewesen…. Neein, nicht für uns! Wenn auch die Ermüdungserscheinungen nur schwer zu verbergen waren. Wir kauften Snacks und flanierten die Park Avenue entlang Richtung Central Park. Bevor wir diesen jedoch enterten, wollten 3/4 der Familie noch in den Apple-Store. Nundenn. Dort wurde ich nach deutscher Zeitrechnung ein Jahr älter  -  kurz nach 18 Uhr gings dann in den Park. 




Woher die Kids die Kraft nahmen - es ist mir ein Rätsel. Doch sie tobten, kletterten auf die heißgeliebten NY-Felsen und hatten nochmal so richtig Spaß.

Letztlich packten wirs dann aber und traten den Heimweg an. Unterwegs kauften wir noch ein paar Dinge in einem Amish-Shop (der ist total toll!) um nun endlich die Füße hochzulegen.



Ich hoffe, die Kinder schlafen bald, denn morgen werden wir seeeehr früh aufstehen: Kurz vor 5. Denn die Greyhound-Tickets haben wir schon gekauft - es geht nach Philadelphia. Sascha und ich haben aber noch vor, bis Mitternacht wachzubleiben um traditionell auf meinen Geburtstag anzustoßen. Ich werde nämlich 25. Mal wieder. ;-)

Last but not least - das tägliche Video: