Nee, keine Sorge, der Rest des Textes wird deutsch. Wir Wonderers (oder Langstrumpfs, wie wir andernorts heißen) waren wieder mal unterwegs.
Colmar in Frankreich stand schon länger auf meiner Wunschliste. Eigentlich zur Weihnachtszeit, soll das Städtchen gerade dann doch total verzaubert sein. Dies hat aber nicht geklappt und das war auch gut so. Denn 1. war ich da ja eher lädiert und 2. muss es dann echt eng sein dort. Die Gassen sind schmal, die Touri-Anstürme eher nicht. Hat also nicht sollen sein und war auch gut so. Die Zentrale meines Arbeitgebers liegt in einer Karnevalsfreudigen Gegend, also profitieren wir alle von einem Tag Sonderurlaub am Rosenmontag. Perfekt - nix wie weg, dachten wir uns.
Da ich am Samstag noch ein Seminar hielt, reisten wir erst am Sonntag ab. Gegen 10 Uhr konnten wir Annie zu meiner Mutter bringen und dann ging es auch schon los in Richtung Frankreich. Ganz kurz ärgerte uns der Verkehr, doch das ging rum...
Wir stoppten kurz bei einem McDonald's - noch vor der Grenze, denn da gibts den McVegan. :-)
Kurz darauf ging es über die Brücke und schwupps - schon waren wir in Frankreich.
In Colmar wurden wir direkt von einer alten Bekannten begrüßt. Das liegt daran, dass deren "Erfinder" (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein?!) in Colmar geboren wurde. Aus diesem Grund begegnet man der Lady Liberty dort häufiger... Herr Bartholdi hat auch ein eigenes Museum in der Stadt. Dieses stand auf unserer To-Do-Liste.
Das Hotel entpuppte sich als Volltreffer. Sehr zentral, supersauber und ein tolles Zimmer! Der Parkplatz hätte extra gekostet, wir fanden jedoch immer direkt vor dem Haus einen öffentlichen.
Unser Zimmer war auf der Straßenseite. Ruhig war es dennoch - leider aber arg hell durch die Straßenlaternen vor dem Fenster.
Lange blieben wir nicht im Zimmer - die Altstadt wollte erkundet werden. Einmal über die Straße und schon begann der Mittelalter-Charme:
In Petite Venice (Klein Venedig) angekommen, trafen wir dann auch auf einige Touristen. Aber in absolut angenehmem Maße. Das Wetter war sehr mild, ich glaube, es waren knapp 15 Grad. Echt toll!
Meine Mutter wünschte sich Honig als Mitbringsel. Ich kaufe nie welchen und kenne daher die Preise in Deutschland nicht. Sagen wir mal so: Ich war erstaunt, dass (sorry) Bienenspeichel tatsächlich ein Luxusgut ist.
Entgegen der Aussagen im Internet war somit auch das Bootfahren möglich. Jippieh - das taten wir doch direkt.
So manches Mal mussten wir die Köpfe einziehen...
Es war wirklich wunderschön, frühlingshaft und verzaubernd. Im Grunde wird in Disney World & Co. versucht, künstlich eine Atmosphäre zu schaffen, die hier ganz von alleine vorherrschte.
Es war Sonntag, die meisten Läden geschlossen, und wir machten uns dann langsam auf den Weg zurück zum Hotel.
Der Weihnachtsladen hatte geöffnet - unser Baum wird nun um ein Souvenir reicher sein...
Das Bertholdi Museum hatte leider geschlossen. Das Schokomuseum schauten wir uns von außen an:
Und wir schlenderten durch die Verkaufsabteilung. Als wir sahen, dass die Schoki, die dort verkauft wurde, importiert war, verlor sie ihren Colmar-Reiz. Das hier ließ ich auch lieber im Laden stehen:
Wat muss dat muss. Ich finde ja noch immer, dass jede Stadt eine eigene haben sollte. Nun zieren Paris, Strasbourg und für Colmar schlicht "France" meinen Küchenschrank.
Abendessen gabs in der Dönerbude. Falafel. Mit Komplikationen. Mein Französisch ist nicht "the yellow from the egg" - doch ich habe Zeugen - die Missverständnisse hinsichtlich Harissa-auf-dem-Kinder-Brot rührten von den Sprachkenntnissen des Döner-Verkäufers. ("Une version avec Harissa et une version sans Harissa, s'il vous plaît!") Bub "schluckte" es, er schwitzte zwar, doch ein Umstausch war ihm unangenehm...
Dieses Schild fand die Familie lustig:
Zurück im Hotel sprangen wir noch allesamt in den überaus schönen Pool, um dann - mangels anderer deutscher TV-Sender - Arte zu schauen. Rainman lief. Ob der schon immer so langweilig war?
Ich kann es mir nicht verkneifen, "Clickbaiting" liegt mir fern, doch diesen Cliffhanger muss ich nun einfach bringen: Wer wissen möchte, wieso uns die Franzosen die Kinder wegnehmen wollten, und ob es ihnen gelang, sollte Teil 2 des Colmar-Reiseberichtes nicht verpassen. ;-)