Montag, 14. September 2020

Lanzarote 2020 - Abflug mit Maultäschle



Tag 2 - 28.08.2020 - Anreise Lanzarote


Der Wecker klingelte um 2:15 Uhr, doch da kam ich dann bereits aus der Dusche.

Unser Vortages-Gruppenticket für Frankfurt zählte auch noch am Folgetag bis 5 Uhr. Fanden wir gut, so mussten wir nicht zu dieser gruseligen Uhrzeit 20 Minuten lang Koffer über Gehwege schleppen.





Wir „frühstückten“ Saft und Fertigkaffee um dann um 3:30 Uhr in die S-Bahn zu steigen. Die war erstaunlich voll für die Uhrzeit.







Dieses Bild hatte für mich Symbolcharakter für "Sommer 2020". Noch bedrückender sah es in Bewegung aus...



Wollen wir es kurz halten: Aufgrund der Corona-Lage sollte man 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Und das war komplett für die Katz. Nichts dauerte irgendwie länger oder war anders, als zu nicht-Corona-Zeiten. Klar, Mundschutz und Vorzeigen des „spanischen ESTAs“, wie wir es nennen (ein vorab ausgefülltes Gesundheitsformular) - und dann saßen wir eigenlicht nur rum.




Als das Boarding begann, reichte die Schlange der Passagiere bis vors Gate. Wir waren recht weit hinten und darum hörten wir (wie auch 60 Prozent der anderen) nicht, was am Gate durchgesagt wurde und wir wunderten uns, warum es nicht weiterging.


Als wir dann endlich in Hörweite waren, fragte ich eine Frau, die da stand, ob dieses kreisrunde, verzögerte Anstehen für ein System darstellt. Da erfuhr ich, dass wir Reihenweise boarden sollten und mittlerweile auch schon dran wären. Nundenn. Gut gedacht, schlecht gemacht. 


Hier sieht man mich in der Schlange vor dem Gate. Gaaaanz vorne, hinter der Glastür wurde der Ablauf erklärt...






Ich war wirklich erstaunt, dass der Flieger komplett voll war. Und eng war es - richtig eng. Die Kinder und ich saßen beieinander, mein Mann auf der anderen Seite mit zwei Fremden.


Die Maskenpflicht bestand den ganzen Flug über, Essen und Trinken gab es nicht oder nur zum Kauf in extrem limitierter Form. Ich hätte ja einen Kaffee getrunken (japp, die Nacht war halt kurz), doch Heißgetränke waren nicht im Angebot.






Wie Kaugummi zog sich der Flug - eingepfercht, warm, eng, laaaangweilig und müde. Kein Jammern, nur eine Feststellung. Doch die 4 Stunden gingen vorbei und wir landeten auf der kargen Insel Lanzarote. Der Blick der Kinder über ihren Masken, als die Passagiere im Touristenbomber bei der Landung applaudierten bringt mich noch heute, am Tag danach zum Lachen. 








Wir landeten und checkten direkt die Handys - gab es jetzt die gefürchtete Reisewarnung? Nein, noch nicht. Aber wieder gestiegene Fallzahlen… 


Am Flughafen erwartete uns die Reiseleitung, die uns sagte, wo wir unseren Shuttlebus fanden. Hierbei handelte es sich um einen klassischen Reisebus - der auch wiederum komplett voll besetzt war. Ich betone all das nur als Dokumentation meiner Corona-Maßnahmen-Beobachtungen und keinesfalls wertend oder motzend. ;-)





Nach 2 - 3 Hotelstops kamen wir an unserem an. Dem Riu Paraiso am Playa de los Pocillos.


Das Einchecken dauerte gefühlt ewig, denn hier nahm man es mit der Hygiene sehr genau. Nach jedem Gast wurde alles - wirklich alles - desinfiziert. 


Wir bekamen unseren Schlüssel und machten uns auf Wanderschaft. Das Hotel mitsamt seinem Gelände ist riesengroß - ein Dorf für sich.




Unser Appartement ist echt groß. Zwei Schlafzimmer mit je einem Queen Size Bett, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer und ein sehr geräumiges Bad. Die Möbel sind sehr in die Jahre gekommen, doch unsere Priorität lag einfach auf dem Platz, der dem Familienfrieden auf einer Reise mit zwei Teenagern zuträglich ist.








Joa, und nun waren wir da - in einem richtig klassischen Pauschal-Touristen-Urlaubsparadies. In einer Facebook-Gruppe las ich das passende Wort: „Urlaubsfabrik“. 


Wir checkten Pool Nummer eins, dann checkten wir Pool Nummer zwei. Außerdem natürlich das Buffet zum Mittag, zum Nachmittag und auch wieder zum Abend. 






Am Nachmittag tranken wir einen „Cocktail“. Jawoll, die Anführungszeichen haben ihren Grund. Hihi…


Mein Tequila Sunrise (der allererste nach vielen Jahren) wurde im Mixer produziert. Öhm - ja.


Dieses Bild zeigt nicht den Cocktail, aber die "Wein-Bar". Höhö...





Was ich toll finde, an der Urlaubsfabrik: Buffet, Service, Freiheit, die Kinder hier überall alleine hinzulassen. Sie können hier alles machen, alles nehmen, essen, trinken, … 


Was ich weniger toll finde: Nonstop die gleichen Leute um mich herum. Und einfach zum Teil das Klientel. Wir haben innerhalb weniger Stunden schon unsere Insider-Running-Gags. „Pascal“ und seine Familie ist nun unser „Kevinismus“… Nun, wir schauen und staunen halt.


Außerdem ist weniger toll, dass wir dieses Damokles-Schwert nicht loswerden, mit der drohenden Reisewarnung.









Nach dem Abendessen liefen wir noch an den Strand. Dafür muss man nur eine kleine Straße überqueren. Wasser und Wellen waren toll. Jana und Mr Wonderer sprangen hinein und brachten drölfzig Kilo Sand mir raus. 










Später saßen wir bei Live-Musik am Pool, spielten Uno und gingen dann irgendwann erschöpft zurück und fielen in die Betten. Ich glaube, es war sogar nach 22 Uhr. 














2 Kommentare:

  1. ohje, Du bestaetigst grad alle Klischees die ich ueber deutschen massentourismus habe, lach. Das klatschen im Flugzeug, die Klientel in diesen Hotelanlagen usw. Aber das Zimmer ist ja immerhin nett von der Groesse, bei der Einrichtung haette ich wohl Abstriche in Kauf genommen dafuer, zumal man ja eh so gut wie immer draussen ist. Und ja, AI etc hat natuerlich auch Vorteile, ich glaub unser letztes Mal ist denoch 20 Jahre her :-).

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    1. ABSOLUT - jedes Klischee! Bis hin zu denen, die morgens früh um 7:30 Uhr ihre Handtücher auf die Liegen schmeißen, um sie zu reservieren...
      Ich sags ja: In "normalen" Zeiten, wäre ein solcher Urlaub überhaupt nichts für mich. Ich käme aus dem Kopfschütteln kaum raus. AI haben wir genossen, weil wir 4 sehr unterschiedliche Esser sind und so echt kein Stress entstanden ist. Allerdings würde auch das beste AI Hotelbuffet irgendwann langweilig werden, denke ich.

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