Lanzarote 2020 - Reisen oder nicht reisen?

 

Tag 1 - 27.08.2020 - Anreise Frankfurt

Die letzten Tage waren furchtbar angespannt. Nachdem Spanien zum Risikogebiet erklärt wurde, schwebte das Damokles-Schwert über uns, wie lange die Kanaren noch die Ausnahme bleiben würden.

Zum Ende hin wäre vielleicht die Reisewarnung auch eine Art Erleichterung gewesen, denn das wäre immerhin eine konkrete Aussage. Nun kam dann aber schon Mittwoch, der 26.08. und trotz steigender Fallzahlen gab es keinerlei Warnung und somit keinerlei Storno-Recht. Wir packten also die Koffer, räumten das Haus auf, gossen die Pflanzen. Immer mit dem Handy in der Hand und dem dauer-aktualisierenden Finger…

Am 27. standen wir auf, schauten ins Internet - immer noch nix. Okay, ganz offensichtlich sollte es spannend bleiben.

Ganz ehrlich: Das Virus selbst macht mir hinsichtlich unserer Reise keine Angst. Würden wir in Deutschland bleiben, wäre dies mindestens so gefährlich, wie wenn wir auf die Insel fliegen. Denn dann würden wir irgendwelche Großstädte besuchen und sicher nicht zuhause im Wohnzimmer verweilen (zumal wir nichtmal einen Garten haben). Auf Lanzarote ist es relativ leer, wir haben dort einen Mietwagen und hüpfen (selbst wenn wir es könnten) nicht in Discos und Kneipen rum.

Größere Sorge macht uns das Handling, FALLS die Kanaren während der Reise zum Risikogebiet werden. Großartige Quarantänezeiten können wir uns beruflich einfach nicht erlauben. Mein Mann ist da gerade wirklich arg nervös.

Planmäßig würden wir montags wieder in Deutschland landen und hätten somit 6 Tage Zeit um uns mit einem negativen Test wieder zu „befreien“. Sollten wir früher zurück müssen, wäre das diesbezüglich besser - aber halt andererseits wiederum doof, weil nicht klar ist, inwiefern man dann irgendwas erstattet bekommt (das man nicht nutzen konnte). Dieses Situation ist für die ganze Welt ganz neu und für uns eben auch.

Ich hoffe einfach, dass überhaupt keine Reisewarnung ausgesprochen wird und wenn, dann mit so viel Vorlauf, dass wir rechtzeitig wieder zurück sein können.

Nundenn - zurück zum Thema. Die Kinder entwickelten nun so etwas wie Vorfreude, wir Großen hatten den ganzen Tag noch ein mulmiges Gefühl.

Um kurz nach 10 Uhr brachten wir Annie zu meiner Mutter, wo wir dann auch das Auto parkten und zum Heilbronner Hauptbahnhof liefen. Unsere Pauschalreise beinhaltete ein Zug zum Flug-Ticket, welches wir nutzen wollten.

Die erste Teilstrecke flutschte wie am Schnürchen - Heidelberg war das Ziel. Dort stiegen wir dann in einen ICE, der extrem voll war. Aus einem mir nicht bekannten Grund, hatte es Probleme gegeben und sie hatten nur die Hälfte der eigentlich geplanten Wägen. Kurz war ich echt stinkig, als ein Alleinreisender uns einen Viererplatz wegschnappte. Aber zum Ärgern war ich nicht wirklich aufgelegt - schließlich sah es so aus, als ob wir 2020 nun doch tatsächlich in den Urlaub fahren würden.

Nach und nach bekamen wir Sitzplätze und ruckizucki waren wir dann auch schon am Frankfurter Flughafen. Dort aßen wir bei Burger King zu Mittag und zuckelten dann 20 Minuten lang zu Fuß zum Hotel. 

Unser Zimmer dort war klein aber okay für diese eine Nacht. Lange blieben wir nicht - wir wollten noch in die Frankfurter Innenstadt auf die/in die/zur Zeil. 

... die Aussicht aus unserem Zimmer. Man sieht schon die Flughafengebäude ...

Sein Blick...

Wir bummelten, aßen eine Kleinigkeit, kauften Chips und Sprudel und waren kurz nach 19 Uhr dann wieder im Hotel. Die Nacht sollte kurz werden, …

Im Hotel daddelte noch jeder auf seinem Gerät herum, wir checkten die Nachrichten und dann ließen wir den Abend bei Chips und Bier ausklingen. 

Okay - das schrieb ich wohl bevor der Tag vorbei war. Vor dem „Ausklingen“ kam noch die Jagd. 7 Stechmücken haben wir rausbuchsiert. Mit einem Saftflaschendeckel, mangels Alternativen…