Montag, 5. November 2018

Reiseabbruch - München muss warten


Letzten Dezember hatte ich Mr. Wonderer zum Geburtstag einen Gutschein für Bodyflying in München geschenkt. Die Monate vergingen, doch endlich stand der Plan:

In den Herbstferien hatten wir beide Urlaub, Annie war untergebracht und folgendes wollten wir unternehmen:

Sonntag: Abgabe Annie bei meiner Mutter
Montag: Abfahrt nach Dachau (wir hatten die Kinder auch schon auf das schwere Thema dort vorbereitet), abends dann Check-in im bereits gebuchten Novotel.
Dienstag: Sightseeing München
Mittwoch: Frühstück, evtl. noch kleiner Bummel, um 12:00 den gebuchten Bodyflying Termin warhnehmen, dann Abreise.

Der Montag kam, der Koffer war gepackt, die ersten Fotos und Videosequenzen im Kasten - wir starteten. 

Nach etwas über der Hälfte der Strecke klingelte das Handy meines Mannes. Da er am Steuer saß, nahm ich den Anruf entgegen. Es war der Stief-Schwiegervater, der Mann meiner Schwiegermutter. Was er erzählte war ein Schock. Sie war morgens bewusstlos im Bett gelegen, er hatte den Notarzt gerufen und nun gerade erfahren, dass sie mit einer Hirnblutung per Heli nach Ludwigsburg ins Krankenhaus gebracht wurde.

Mehr Info gab es zunächst nicht. Bevor ich meinem Mann dies jedoch erzählte, wartete ich, bis wir die Autobahn verlassen und angehalten hatten.

Wir alle waren schockiert. Zumal wir erstmal wirklich nicht mehr wussten. Und da konnte ich die Bedrohlichkeit der Lage auch den Kindern nicht vorenthalten. 

Wir brachen die Reise umgehend ab und fuhren wieder zurück. Direkt zu K. (dem Schwiegervater), der aufgewühlt zuhause saß und auf einen Anruf aus der Klinik wartete. Es verging eine weitere Stunde, bis dieser dann kam und vorerst Entwarnung gab. 

Mein Mann fuhr mit ihm dann nach Ludwigsburg, die Kinder und ich nach Hause. 

Es kam heraus, dass sie ein Aneurysma hatte, das nun geplatzt war. Sie hat mittlerweile (eine Woche nach dem Vorfall) zwei "Hörnchen", die gegen den Druck im Hirn wirken. Sie ist bei Bewusstsein, jedoch häufiger orientierungslos.

Die nächsten 2 Wochen sind nun noch sogenannte kritische Wochen, da es nach Hirnblutungen in diesem Zeitfenster zu Gefäßspasmen kommen kann, die durch Blutabbauprodukte entstehen. Solange hoffen und beten wir jetzt, dass am Ende alles gut wird.

Für den Moment sind wir optimistisch, sie kann alles bewegen, erkennt uns und klingt die meiste Zeit (in der sie nicht orientierungslos ist) ganz nach sich selbst.

In der vergangenen Woche hatte sie täglich Besuch, sowohl von ihrem Mann, als auch von ihrem Sohn und mir. Sie liegt auf der Intensivstation und wir haben ein gutes Gefühl, was ihre Versorgung dort anbelangt. Sie steht nun am Anfang eines längeren Weges, ich hoffe so sehr, dass sie diesen gut meistert und diese Chance bekommt.

4 Kommentare:

  1. Oh, mein Gott:( Ich hoffe alles geht gut aus! Viel Kraft für den Weg der Genesung!!

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  2. OMG, da bekomme ich Gänsehaut. Solche Anrufe sind schrecklich. Gut, dass sie euch - die Familie - um sich hat und gute Ärzte. Ich wünsche ihr nur das Beste, dass es bei ihr genesungstechnisch bald bergauf geht.

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    1. Dankeschön, liebe Hedda!
      Bislang geht es bergauf - ich bin so froh.

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