Montag, 22. August 2016

Die Wonderers auf Reisen...

Unsere nächste Reise steht schon kurz bevor, die Koffer sind gepackt, die Vorfreude ist grenzenlos. Seit 2012 waren wir nun jedes Jahr in der glücklichen Lage in den Sommerferien den großen Teich zu überqueren und in die USA zu reisen.

Urlaube bedeuten uns unheimlich viel. Und damit meine ich nicht den klassischen Erholungsfaktor auf der Sonnenliege. Die Reisen, die wir machen stehen für viel mehr.

Wir genießen die uneingeschränkte Familienzeit. Spieleabende, Unternehmungen, Entdeckungen, Fortschritte, Staunen, Eintauchen in ein anderes Leben...

Unsere erste USA-Reise traten wir sehr emotional an, da wir völlig unerwartet kurz vor dem Abflug ein sehr nahes Familienmitglied verloren haben. Vielleicht hat uns gerade dies so sehr geprägt. Was als jippieh-Sunhshine-Urlaub geplant war, wurde zur Seelenheilungsreise. Wir sahen alles mit anderen Augen - den Blick geschärft für das Wesentliche, das Leben. Diese intensive Zeit verband uns vermutlich mit diesem Land, denn seither stehen die USA-Reisen für uns in der Ziele-Liste eines jeden Jahres ganz weit oben. Wir werden sicher schon belächelt für unseren Faible. Monatelang werden Flüge verglichen, Unterkünfte gecheckt, Verbindungen geprüft, Webseiten durchforstet - alles in der Hoffnung, eine weitere Fernreise ins Familienbudget zu pressen.

Bislang wohnten wir in Ferienhäusern - abgesehen von Hotel-Zwischenstopps - und erkundeten  hauptsächlich Florida, den perfekten Familienurlaubsstaat, wie ich finde. Das Beziehen des jeweiligen Hauses war jedes Mal ein Highlight. Ein wenig Nervenkitzel schwang auch mit, da ich bibberte, mit der gewählten Unterkunft, die ich bislang nur im Netz anschauen konnte, auch einen Treffer gelandet zu haben.

In einem Ferienhaus zu wohnen hat viele Vorteile: Frühstück im Schlafanzug, Rückzugsmöglichkeiten, Küche, Waschmaschine, Pool. Es war jedes Mal, wie wenn man ein richtiges "Zuhause" hat, trotz Urlaub.

Dieses Jahr wird es ein wenig anders. Die Reise steht unter dem Motto 'Summer in the City'. Wir werden New York City unsicher machen. Beim Gedanken an 10 Nächte zu Viert in einem Hotelzimmer wird mir etwas mulmig. In meinem Kopf schmiede ich schon Notfallpläne, falls ich wieder viel zu früh aufstehe morgens, wie ich die Zeit rumbringe, ohne jemanden zu wecken.

Ich freue mich riesig und bin sehr gespannt, wer richtig liegt: Die Leute, die an unserem Verstand zweifeln ("Waaas? Familienurlaub in New York im Hochsommer??") oder wir, mit unserer Theorie dass man sich gerade in einer so 'stressigen' Stadt viel Zeit nehmen muss, um sie komplett erLEBEN und erSPÜREN zu können. Challenge accepted. ;-)

Der Jahresurlaub ist tatsächlich 365 Tage im Jahr Thema bei uns. Nicht, weil wir ihn so unheimlich nötig hätten - obwohl - öööhm - vielleicht ja doch - sondern vielmehr, weil wir die Vorfreude regelrecht zelebrieren.

Jana jubelt konsequent jedem am Himmel auftauchenden Flugzeug zu mit den Worten "Baaaald sitzen wir da drin!" während Mika seine Taschengeldfinanzen spätestens im Frühjahr auf Dollar umstellt. Ich selbst seufze bei jedem Supermarkt-Kasse-Einpack-Stress sehnsuchtsvoll mit den Gedanken an die schönen US-Einkaufserlebnisse und auch mein Mann hinkt hier nicht hintendrein. Wir haben sogar selbstgebastelte Tage-wegstreich-Kalender als Countdown. Quasi eine völlig technikfreie T-0 App. :-)

Die Kinder und ich gestalten uns schon im Voraus liebevoll Urlaubsheftchen, in denen notiert wird, was wir alles sehen möchten, Tipps, Tricks, Listen und später auch Tagebucheinträge.

Ich glaube, man liest es mittlerweile gut heraus: Die Urlaubstage sind uns sehr kostbar.

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