Donnerstag, 18. Oktober 2018

Janas neues Schuljahr


Auch für Jana begann ein neues Schuljahr. Sie geht nun in die 6. Klasse einer Ganztages-Gemeinschaftsschule. 

Den ersten Elternabend meisterte dieses Mal ihr Papa - und der brachte recht wenig Neuigkeiten.

Die Klasse wurde nun wieder etwas kleiner, da die Flüchtlingskinder nun in die Realschule umgesiedelt wurden, weil es dort wohl bessere Möglichkeiten der Sprachförderung für sie gibt.

Außer Mittwoch und Freitag hat Jana lange Tage. Sie verlässt morgens um Viertel vor Sieben das Haus und kommt erst nach 16 Uhr wieder zurück. Ihr großes Thema sind immer die Hausaufgaben, die es ja eigentlich nicht gibt. Stattdessen gibt es Wochenpläne, die in speziellen Schulstunden bearbeitet werden sollen. Was dort nicht geschafft wird, muss am Ende der Wochenplanzeit zuhause erledigt werden. Und genau das ist Janas Problem - das Einteilen und Abschätzen. Dieses Jahr erstrecken sich die Pläne schon auf zwei, künftig auf drei Wochen. Und wenn man eben nicht schon vorher ab und an eine Kleinigkeit zuhause arbeitet, dann KÖNNTE es sein, dass zum Ende hin ganze Wochenenden drauf gehen. Wir werden es sehen, ...

Dieses Jahr habe ich schon das Gefühl, dass sie etwas gerner in die Schule geht. Sie brauchte wirklich eine Weile, um sich mit dem Ganztageskonzept zu arrangieren. Sie warf uns öfters vor, sie nicht in der Realschule angemeldet zu haben. Das ist nicht leicht, wenn man sich das als Eltern anhören muss, doch wir glauben noch immer, die richtige Wahl getroffen zu haben. In Janas Klasse gehen 13 Kinder, in der Realschule sinds 30. Fällt man in der Realschule im Niveau, ist es sehr schwer, wieder "hoch" zu kommen (muss dann ein 2er Schnitt sein), während man in der GS von Klassenarbeit zu Klassenarbeit die Möglichkeit hat, sich hochzuarbeiten, bzw. nochmal zu den Basics zurück zu kehren. 

Mittwochs haben wir sie von der AG-Verpflichtung befreit, weil wir der Meinung sind, dass sich nicht ihr ganzes Leben in der Schule abspielen muss. Langweilig wird ihr dennoch nicht, da sie nachmittags ins Querflötenensemble geht, Musikschule und dann abends noch Mädchenturnen hat. Das Ensemble wurde extra im Tag und Ort verlegt, damit sie dabei bleiben kann, das ist so super. Sie liebt ihre Querflöte und ist damit von uns Wonderers eindeutig die musikalischste. Im Mädchenturnen sieht sie all ihre Freundinnen, die auf anderen Schulen sind und tobt sich ordentlich aus. 

Somit hat sie nur noch den Freitag "richtig" frei am Nachmittag. Und den bewahren wir ihr so gut es geht, damit überhaupt noch die Möglichkeit zum Spielen bleibt. 

Mittlerweile stehen auch schon die Herbstferien wieder vor der Tür - wo ist nur die Zeit hin?

4 Kommentare:

  1. Das ist dann aber auch ein langer Tag für Jana. Wird denn noch gespielt, oder ist wirklich die ganze Zeit Unterricht bis 16Uhr?

    Meistens steht und fällt das Ganze ja wirklich mit den Freunden, die man in der Schule hat. Bei meinem Sohn hatte ich auch bedenken von 7 bis 17h30 in der Schule....aber sogar am Mittwoch, wo ich von zu Hause arbeite, will er meist nicht früher abgeholt werden, denn viele seiner Freunde bleiben auch am Nachmittag da.

    Tja, Kinder und Schulwahl ist wirklich ein schwieriges Thema. Und ich bin recht froh, dass hier die Entscheidung erst mit 12 Jahren fällt, also nach der sechsten Klasse. Am Anfang habe ich immer gedacht, so lange Grundschule, aber ich glaube, das ist eigentlich gar nicht schlecht. Aber in Deutschland gibt es ja immer noch die Ausprobierphase (5 und 6 Klasse), sie kann ja immer noch die Schule wechseln, wenn sie sich gar nicht eingewöhnen kann, oder?

    Bei uns gab es kurz nach Schulbeginn auch Gejammer, weil man ja so viele Hausaufgaben auf hat, aber man wächst mit seinen Aufgaben ;)

    Noch eine schöne Woche!!!

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  2. Nein, richtige Spielzeit ist da nicht vorgesehen. Sie toben dann ein wenig in der Pause, wenn sie da nicht gerade irgendwelche Aufgaben machen.

    Von dieser Ausprobierphase habe ich noch gar nie gehört? Ich habe ganz allgemein auch das Gefühl, dass hierzulande gerade alles dafür getan wird, dass die Schulen nicht mehr groß gewechselt werden. Abgesehen von den Gymnasien, die noch ordentlich aussieben. Von der Realschule hingegen muss man gar nicht mehr "runter" auf die Hauptschule (die es in dieser Form irgendwie auch gar nicht mehr richtig zu geben scheint). Man wechselt innerhalb seiner Schule/Klasse einfach das Niveau. Alles eine Wissenschaft für sich.

    Wie gesagt, wir denken immernoch, die richtige Wahl für Jana getroffen zu haben. Und wir kennen unsere zwei - die brauchen einfach immer ein wenig länger, um sich in solche Systeme einzugewöhnen.

    Oh ja - man wächst an seinen Aufgaben. Im Zweifelsfall als Team (wir saßen Donnerstag nach Feierabend zu dritt mit Jana bis 20:30 Uhr an ihrem Herbarium, das am Freitag abgegeben werden musste. Wusste man ja vorher gaaaaar nicht, dass die Zeit so schnell vergeht und man bereits im September damit hätte beginnen können.....). ;-)

    Es hat lange gedauert, bis ich dir geantwortet habe - doch ich verzweifle noch immer an der Kommentarfunktion. Die verschwindet mir bei blogspot ständig, ich hab keine Ahnung, was da los ist.

    Schönen Sonntag euch!

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    1. Ups, keine Spielzeit, dann finde ich es ziemlich anstrengend.

      Deutschland hat sich doch verändert. Für die Schulsituation bräuchte ich fast wie hier, ein eingehendes Studium, um da durchzublicken.
      Wir nehmen wirklich Anteil an den Nachrichten in Deutschland und wir stellen immer mehr fest, wie weit wir uns doch von unserem Heimatland entfernen. Manchmal gibt mir das doch zu grübeln.

      Aber so ein letzte Minute Kind haben wir hier auch ;) Ich habe schon mal vor der Schule (nicht pädagogisch ich weiss) eine Powerpoint-Präsentation zusammengeklöppelt, damit es nicht den Hausaufgaben fehlt - Stempel gibt.

      So Eltern sein, ist manchmal wirklich anstrengend und es gibt immer wieder neue interessante Probleme zu lösen, von deren Existenz man gar nicht wusste - bis zum Tag X ;)

      Keine Sorge wegen der Kommentare, wenn es dauert, dann dauert's halt.

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    2. Ja, es erscheint wirklich wie ein Dschungel. Und doch verschwimmen die Grenzen immer mehr - jeder Abschluss ist an nahezu jeder Schule möglich. Ob diese ganze Gleichmacherei jedoch so sinnvoll ist, wird die Zeit noch zeigen...

      Jaaa - Powerpoint-Aktionen hatten wir hier auch schon. So manches mal fühle ich mich dann benotet, hehe!

      "Interessante Projekte" - genau, das trifft es auf den Punkt. Das perfekte Synonym fürs Elterndasein.

      Liebe Grüße!

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