Mittwoch, 2. November 2016

H hoch 3: Hundchen, Herbst & Halloween


Keine Sorge - dieser Blog wird nun kein reiner "Ich-habe-ein-goldiges-Hundchen-und-himmele-es-nun-ununterbrochen-an" Blog. Doch das diese Fellnase das neueste Familienmitglied ist, stellt sie unseren Alltag doch etwas auf den Kopf und wird daher gerade oft erwähnt.

So sehr ich Tiere liebe - und mein eigenes nun im Besonderen - so strikt bin ich dennoch gegen die Vermenschlichung der Vierbeiner. Und ja - ich möchte auch, dass Annie lernt, dass wir die Chefs (gänzlich gewaltfrei, versteht sich) und dass sie auch mal allein sein muss.

Nun ist sie jedoch so frisch in ihrem neuen Leben und steckt noch voll in der Orientierungsphase, sodass wir sie nur step by step den Herausforderungen näher bringen wollen, die ein Wonderer'scher Familienhund mit der Zeit stemmen muss.

Und prompt steckte ich in einem Alltagskonflikt. Jana hatte letzte Woche ihre Fahrradprüfung und bat mich inbrünstig, am Vortag noch mit ihr zu üben. Hmmh. Göttergatte würde erst spät heim kommen, Sohnemann war auch außer Haus und ich saß da mit Eingewöhnungshund und einem Kind, dass mich jetzt brauchte. Kurzerhand schmiss ich meine Öko-Prinzipien über Bord und packte Annie ins Auto um dann hinter meiner Tochter durch den Ort zu fahren. Mannomann, es war mir wirklich arg peinlich, doch eine bessere Lösung wollte mir partout nicht einfallen.


Ich fuhr mit zitterndem Hund (Annie hat noch Angst beim Autofahren) hinter Jana her und musste echt schlucken, denn es war ein komisches Gefühl, dass die "Kleine" nun auf der Straße herumfährt. Sie macht das jedoch wirklich prima und bestand auch die Fahrradprüfung.

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, doch ich empfinde diesen Herbst bisher als wundervoll. Wir genießen gerade lange Spaziergänge bei schönem Wetter (auch, wenn die Kinder das nie zugeben würden) und tanken Frischluft und Sonnenschein bevor der Winter kommt. Vor dem gruselts mich immer, er schlägt mir arg aufs Gemüt. Ich träume vom Auswandern und himmele verschiedene Ecken der Welt an - genau genommen eine bestimmte Ecke der Welt: Nordamerika. Doch zur Zeit mache ich mir selbst immer wieder bewusst, dass auch wir gerade in einer schönen Gegend leben und versuche, diese mehr wertzuschätzen und zu genießen...












Um der Triple-H-Überschrift von heute gerecht zu werden, komme ich nun zu unserem diesjährigen Halloween. Das ist ein Thema, das hierzulande wirklich polarisiert. Es gibt die Fans, die sich begeistert in Schale schmeißen und eindrucksvoll ihr Zuhause dekorieren und es gibt die Verweigerer, die Halloween total doof finden, da es nicht deutsch/zu heidnisch/zu amerikanisch/überflüssig oder was auch immer ist. Wir selbst halten es so: Wer mag, macht mit, wer nicht, lässt's bleiben. Da es niemandem schadet, sollen die Kinder doch ihren Spaß haben. In den letzten Jahren liefen mein Mann und ich quasi als Schatten hinter her, während Mika und Jana auf Süßigkeitenjagd gingen. Dieses Jahr wollten wir zuhause bleiben und Süßes herausgeben wenn jemand klingelte. Jana wollte dies ausdrücklich auch. Mika jedoch zog mit seiner Freundin los - zum ersten Mal ohne erwachsene Begleitung. Wir hängten zwei Halloween-Lichterketten vor die Haustüre, ein Papp-Skelett und eine Kerze, damit die Geister, Monster, Vampire und Süßkramjäger sehen konnten, dass es hier etwas zu erbeuten gab, Jana verkleidete sich, Mika verabschiedete sich und wir warteten.

Hmpf - ich weiß nicht, ob es an der Killer-Clown-Paranoia lag oder ob die dörfliche Halloween-Müdigkeit zugenommen hat, doch es war absolut nix los. Zwei mal klingelte es an unserer Türe und auch Mika und seine Freundin waren schon bald wieder zuhause. Kaum Kinder waren unterwegs, viele Türen blieben verschlossen. Halloween floppte dieses Jahr komplett. Schade.



Hier in Baden Württemberg haben wir nun gerade Herbstferien. Nicht weit von uns entfernt gibt es einen tollen Naturpark mit Walderlebnispfad. Nach langer, langer Zeit war es mir gelungen, meine Lieben zu überreden, diesem einen Besuch abzustatten. Wir wanderten eine von zwei Teilstrecken von ca. 5 km. Es war herrlich! 





Während wir die märchenhafte Natur um uns herum wahrnahmen fiel uns auf, dass wir vor genau 2 Monaten noch in New York unterwegs waren. So vieles hat sich in 8 Wochen verändert. Vom Wolkenkratzer in den schwäbischen Wald, beide Kinder mittlerweile schon wieder voll im Schulalltag ihrer neuen Klassen, die Entscheidung, einen Hund anzuschaffen, Annie finden und aufnehmen, Zukunftspläne schmieden, ... Das Leben ist so spannend, wenn man sich das manchmal bewusst macht. 

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