Mittwoch, 23. Januar 2019

Kommt eine Schwäbin in den Ruhrpott...


... nee, das wird keine witzige Geschichte. Noch nicht mal eine spannende. Aber ich erzähl trotzdem davon - denn ich liiiiiieeeebe Tapetenwechsel. Und einen solchen hatte ich letzten Freitag. Denn ca. 30 Kolleginnen aus allen Ecken Deutschlands und ich wurden zum "Kick Off Meeting" in die Zentrale meines Arbeitgebers geladen. Nach Gelsenkirchen. 

Starten sollte die Reise um 7 Uhr in Heilbronn. Da ich jedoch im Landkreis wohne, kam ich in den Genuss, bereits um 6 Uhr in die Stadtbahn steigen zu dürfen. Darin saß dann schon meine Kollegin.

Wir hatten zuvor die Agenda zugesendet bekommen. Daraus las ich, dass wir, nach Ankunft direkt in die Firma gebracht werden würden, wo wir einen - Achtung: "Snack nach Ruhrgebietsart" bekommen würden. Später folgt die Auflösung, doch ratet ruhig selbst: Was könnte das sein?

Ich wusste es nicht und da ich in der permamenten Angst lebe, verhungern zu können (isso!), statte ich mit belegten Broten und 2 Brezeln aus, denn laut Plan würde es erst um 19 Uhr dann wieder Abendessen geben. Auf dem Anmeldeschreiben hatte ich wohl vermerkt, dass ich vegan lebe (sowas war tatsächlich gefragt), doch mein Vertrauen hält sich in Grenzen. 

So, zurück zum Thema: Mein Mann war so lieb, mich an die Haltestelle zu bringen. War auch echt knapp, denn ich musste vorher noch Abschied feiern von den Kindern und Jana einen Zopf flechten, der einen Tag und eine Nacht überstehen musste, hehe..


Ich reiste mit relativ leichtem Gepäck (abgesehen von all dem Mampfzeugs) - meine Kollegin hingegen war echt beladen. Mein Trolley diente dann als Schubkarre...


Auf der Hinfahrt waren wir beide unter uns. NOCH fand ich es toll, von Ort zu Ort zu tuckeln. An (fast) jedem Bahnhof knipste ich das Ortsschild und schickte es mit virtuellem Kuss aus XX zu meinen Lieben...




Besonders die Strecke am Rhein war toll. Fotografieren aus nem wackelnden IC ist nicht so einfach...













Hach ja - da wär ich gerne nochmal ausgestiegen. Köln hat uns 2017 supergut gefallen. 




Mit 15 (verkraftbaren) Minuten Verspätung kamen wir an:


Nach und nach fanden sich Kolleginnen aus Mainz, Hamburg, Berlin, ... ein und wir wurden in Sammeltaxen nach Gelsenkirchen geschippert. Die meisten plauderten, ich stand jedoch dazu, begeisterter Touri zu sein und machte Fotos.

Den Ikea fand ich klasse.


... und dann waren wir in Gelsenkirchen. Ich war echt erstaunt, wie lang sich die Städte Essen und Gelsenkirchen zogen. Sie schienen dann auch nahtlos ineinander überzugehen.



Und - habt ihr schon geraten (oder gewusst), was ein Snack nach Ruhrgebietsart ist?

Für mich wars jedenfalls nix. Aaaaaaaber - ich bekam am Rande mit, wie gefragt wurde, wer denn die vegane Alternative haben möchte und freute mich wie Bolle. Meine "Alternative" war sooo gut:


Und zwar war dies die vegane Variante vooooooon:


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CURRYWURST! 
😂

Und dann gings auch gleich schon los mit dem Meeting. Auf unseren Plätzen warteten noch kleine Nettigkeiten.


Es war alles sehr informativ und ich war begeistert, wie überaus nett und freundlich die Leute aus der Zentrale waren. Außerdem ist es super, wenn man dann endlich Gesichter zu den Namen und Stimmen hat, von den Menschen, mit denen man oft telefoniert.

Um 18 Uhr wurden wir abgeholt und zum Hotel gebracht.

Wieder klebte ich am Fenster und versuchte, die Gegend "aufzunehmen". Es gab doch einige hübsche Häuser zu sehen. 


Wir residierten im Hotel Monopol - das war ganz gemütlich und sehr zentral.




Um 19 Uhr gings dann weiter in ein italienisches Lokal.


Das war wunderschön, stilvoll, teuer, ... Aaaaaber: Alles dauerte ewig. Eigentlich hatte ich nicht geplant, eine Vorspeise zu bestellen. Als dann aber erst kurz vor 21.00 Uhr die Bestellungen aufgenommen wurden, überlegte ich mir das anders. 

Meine "kleine Vorspeise" - ich teilte sie mir mit meiner Kollegin:


Um halb zehn kam dann auch das Hauptgericht: Arrabiata. 



Wir blieben, so lange es sein musste um der Höflichkeit genüge zu tun und gingen dann zu dritt zurück zum Hotel. Ich war platt...



Tja, nun hab ichs nicht so sehr mit dem Ausschlafen. Kurz vor fünf war ich wieder auf den Beinen. Somit hatte ich das Hotel quasi "für mich", hehe...



Um 6:30 Uhr öffnete das Frühstücksrestaurant. Ich war die Erste und Einzige, hihi...




Angesichts der Tatsache direkt am Busbahnhof zu sein und der Dunkelheit, traute ich mich nicht so recht, alleine frühmorgends die Gegend zu erkunden. Also letterte ich ein wenig und genoss die Ruhe - wohlwissend, dass der Rest des Tages durchgetaktet sein würde.



Als es heller wurde, konnte ich auch mal die Aussicht aus dem Zimmerfenster genießen. ;-)


... und dann gings um 8.30 Uhr auch schon wieder weiter. Der Kaffee war gut - der Tag informativ.


Ich hab noch drölfzig Fotos von den Räumen der Zentrale. Allerdings glaube ich nicht, dass mein Arbeitgeber die gerne im Internet finden würde. Aber neben all der Fach-Infos war einfach der Blick hinter die Kulissen echt toll für mich.

Mittagessen kam vom Caterer.

Meins:


"Denen ihrs":



Wir Baden Württembergler hatten die späteste Zugverbindung. Vorgesehen war, dass wir 2 Stunden im Konferenzraum warten würden und dann zum Bahnhof geshuttelt werden sollten. Das fand ich doof. Die anderen auch. Also wurde das Taxi vorbestellt und wir hatten 2 Stunden freie Zeit in Essen. Schon viiiieeel besser!



In Essen am Bahnhof gabs nen Starbucks. Yeah! 

 

Fortan hatte einen Ohrwurm. Wollt ihr ihn haben? Hier isser: 


Wir stellten fest, dass es seeehr viel Polizeipräsenz gab. Später stellte sich heraus, dass eine Demo war. Da meine Flaggenkenntnisse eher unterirdisch sind, kann ich gar nicht sagen, für oder gegen was hier demonstriert wurde. 



Schwabentouri, der ich bin, begeisterte sich für das "Hömma".



Was uns auffiel war, dass sehr viele Menschen unterwegs waren, die nicht mit Wohlstand gesegnet waren. Obdachlose, Leute, die in den Mülleimern wühlten, ... Das machte echt betroffen.

Die hier hingegen hatten es offensichtlich gut...


Meine Kollegin shoppte neue Stiefel. Die alten ließ sie gleich da. Mit einem "Zu verschenken".


Wie immer - besorgt zu verhungern - gab es eine letzte Pommes-Stärkung...


... um dann um 17 Uhr in Richtung Mannheim zu starten.


Es war eine Katastrophe. Wir kamen zu spät in Mannheim an - rannten, erwischten jedoch nicht den Anschluss nach Heilbronn. Der Kurz-Check ergab, dass eine Weiterfahrt nach Stuttgart nicht gut wäre, da dort die Verbindungen nach Heilbronn nicht sonderlich gut passen würden. Wir sprangen kurzerhand in den Zug nach Heidelberg, wo wir knapp eine Verbindung erwischen könnten. Taten wir nicht. Wieder zwei Minuten zu spät.

Nun konnten wir 
a) 30 Minuten warten und dann mit einer Stadtbahn und einem Umstieg durch die Gegend tingeln
b) 60 Minuten warten und dann mit einem RE nach Heilbronn fahren.

Wir wählten b) und gönnten uns am Bahnhof ein Bier. 



In Heilbronn angekommen kam dann auch die Stadtbahn nach Hause etwas zu spät - doch mittlerweile nahm ichs halt hin, wie es war. Obs am Bier lag oder an der Müdigkeit?


Gegen 23 Uhr holte mich mein Göttergatte am Bahnhof ab. Zuhause konnte ich noch das Töchterlein knutschen, der Sohnemann hatte bereits die Segel gestrichen.


Kurz war er, mein Ausflug in den Ruhrpott. Aber intensiv und spannend. Es hat mir gut gefallen und ich bin ausnahmslos netten Leuten begegnet.

The End...


4 Kommentare:

  1. Oh, Gott, wo hast Du denn Wolle ausgegraben? Musstet ihr den hören? Ich glaube ich war sogar mal bei einem Konzert von dem, lang, lang ist's her ;)
    Ich könnte da noch "Sauerland" von Zoff empfehlen, dass war an der Uni Dortmund quasi das Musslied ;) Auch lang her....

    So sind se die Ruhrpöttler servieren sogar vegane Alternativen! Ach, so manchmal vermisse ich es ja doch....

    Der Essen IKEA hat auf jeden Falle ein cooles Parkhaus!

    Als Alternative zu Köln, könnte ich noch Düsseldorf empfehlen ;) Vorzugsweise zum Japan Feuerwerk (weil das ist speziell) im Mai, wenn ich mich Recht erinnere. Und im Museum Kunstpalast gibt es immer "besondere" Sachen, meine Freundin hat dort lange gearbeitet. Schade, dass ich erst in einem Jahr wieder in Deutschland bin.....

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    1. Hahaha, nee, den mussten wir nicht hören. Aber die Starbuckstasse mit dem Aufdruck "Ruhrgebiet" initiierte eine sofortige Dauer-Ohrwurmschleife in meinem Kopf.

      Ja, sie waren allesamt total freundlich, die Ruhrpöttler.

      Parkhaus? Okay, das hab ich natürlich nicht gesehen. ;-)

      Stimmt, Düsseldorf sollten wir uns auch mal anschauen. Da war ich vor Jaaaahren mal wegen einer Messe. Japan Feuerwerk? Ich bin dann mal googln....

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  2. Ich habe ja am Anfang mitgeraetselt, welchen Snack man euch servieren wird und hatte echt auf ein Mettbroettchen getippt, haha! Das haette ich auch nicht gewollt, aber die Currywurst um so mehr.

    Ich habe mich kaputtgelacht ueber Bild 41!! Daumen hoch, hahaha!

    Das Essen vom Caterer sah meiner Meinung nach so lala aus. Sollte das Lasagne sein? Dafuer war das Restaurant Essen um so besser.

    Und Wolfgang Petry… Der wurde bei uns damals in den 80er und 90er Jahren auf den Parties unheimlich viel gespielt, lach. Was haben wir da noch viel getanzt, lach!

    Schoen, wie du deine kleine Reise in die "grosse Welt des Ruhrpotts" geniessen konntest, auch wenn die Bahn usw. nicht gerade gut mitspielte!

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    1. Ja, die wenigsten hatten auf Currywurst getippt. Und ich bringe die auch eher mit Berlin in Verbindung.

      Das Essen vom Caterer war eigentlich gar nicht so schlecht. Ich glaube, die Lasagne sah einfach schon arg mitgenommen aus, weil sich 30 hungrige Frauen schon drüber hergemacht hatten. :-)

      Wolfang Petry ist - glaub ich - auch heute noch ein Mitsing-Garant.

      Ja, meine Mini-Reise hat mir sehr gut gefallen. Und von der Bahn gabs tatsächlich einen Entschädigung. Somit war das "Warte-Bier" auch schon wieder drin, hihi...

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