Sonntag, 11. August 2019

Schnipp Schnapp Haare ab - Jana hat ihre Mähne gespendet



Jana war eine Rapunzel. Gestern früh haben wir die Haarlänge gemessen: 75 cm. Jahrelang haben wir immer wieder versucht, das Mädchen zu überzeugen, zum Friseur zu gehen. Sie wollte nicht.
Alleine kam sie mit den Haaren nicht gut zurecht. Sie waren nun bis zum Po gewachsen. Wenn sie auswärts übernachtete, oder ich nicht da war, musste ich ihr zuvor feste Zöpfe flechten, die die Zeit über hielten.
Mit offenen Haaren zu schlafen war nicht mehr möglich, das Haarewaschen war kompliziert und langwierig.

Tja - und Anfang des Jahres hatte Jana entschieden: Im Sommer kommt die Mähne ab. Aber nicht einfach so - nein - sie wollte die Haare dann spenden.

Sie hatte dieses Filmchen gesehen:


Wir waren ja skeptisch, ob sie das durchziehen würde. Doch sie blieb bei diesem Entschluss. Und was soll ich sagen? ICH war die, die schwer schlucken musste. Es war halt doch irgendwie ein Mutter-Tochter-Ritual, das Flechten und Kämmen. 

Der Termin rückte näher, Jana bekam keine weiche Knie - im Gegenteil, sie freute sich richtig darauf, sich zu verändern.

Morgens wusch ich ihr nochmal die Haare (die sollten sauber gespendet werden...) und wir machten ein kleines Fotoshooting, als Erinnerung.








Um 15:30 waren wir vor dem Salon mit einer Reporterin verabredet. Sie schreibt für eine Heilbronner Wochenzeitung und fand die Haarspende-Geschichte interessant. Sie stellte Jana einige Fragen und begleitete den kompletten Termin mit dem Foto.

Und dann war es so weit. Sie spendete 40 cm ihres Rapunzel-Haars.


Was soll ich sagen? Sie sieht toll aus und ist komplett glücklich mit ihrem neuen Aussehen. Was mich unheimlich erleichtert, denn ich hatte keine Ahnung, ob sie es nicht doch bereuen würde. 

Tadaaa:




Sie schlief die erste Nacht (seit Jahren) mit offenen Haaren und taucht gefühlt alle 3 Minuten mit neuen Frisuren auf. Jetzt, während ich dies schreibe, ist sie mit ihrer Freundin im Freibad und freut sich, dass alles so viel unkomplizierter ist.

Ja, ich kann es nicht anders sagen - ich bin ziemlich stolz. 

Ihre Mähne wird nun zu einer Perücke für Menschen, die dies zu schätzen wissen. Da die Spende länger war, als sie sein müsste, wird auch Geld fließen. Jana durfte bestimmen wohin: An die Stiftung Deutsche Krebshilfe.

Mehr Infos dazu: https://www.haare-spenden.de

Und nun muss ich mich daran gewöhnen, die große Kleine nicht mehr an ihrem Zopf zu erkennen. :-)



4 Kommentare:

  1. Tja, da werden die Kinder einfach zu schnell groß und finden für sich die richtige Entscheidung, ohne daß man als Eltern eingreifen muß. Bravo Jana! Ich bin mir sicher, daß jemand da draußen sehr glücklich ist über die Spende! Und die neue Frisur sieht doch super aus (zumindest von hinten 🙃).

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da hast du recht! Diese Entscheidung hat sie komplett alleine getroffen. :-)

      Löschen
  2. Die offenen Haare, wow!!! Das war wirklich Rapunzellänge! Ich kann mir denken, dass es auf Dauer doch immer schwieriger wurde, die Haare zu pflegen und zu hegen. Super Entscheidung von Jana, diese tollen Haare zu spenden! Die neue Länge sieht flott aus und wird ihr jetzt im Sommer bestimmt extra Spass machen. Auch vor allem in eurem (wahrscheinlich) baldigen Urlaub in Kalifornien!! Fahrt ihr eigentlich auch zufällig in die Ecke, wo Sergej jetzt wohnen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sie genießt die neue Haarlänge in vollen Zügen. Frisuren (ohne Mamas Hilfe), einfache Haarwäsche - alleine, dass sie nun auch mal ins Gesicht fallen, weil sie nicht mehr nach hinten geflochten sein müssen. Es ist echt schön zu sehen, wie wohl sie sich fühlt.

      Nach Pleasanton kommen wir wahrscheinlich eher nicht. Aber nach San Francisco. Echt witzig - letztes Jahr Tampa (und eine Vorbeifahrt an Wesley Chapel) und jetzt Californien. Ich fühl mich ja schon fast ein wenig wie ein Stalker. Hehe...

      Ja, bald geht's los. Wir freuen uns schon riesig.

      Löschen