Montag, 5. September 2016

Summer in the City - Tage 1 und 2



Tag 1: Zuhause - Luxembourg

Erwartungsgemäß war diese Nacht nicht lang. Vom Reisefieber gepackt stand ich (völlig unnötigerweise) um 04:04 Uhr auf und verbrachte die Zeit mit Bloggen, Surfen und Couchen, bis dann der Rest der Familie aus den Federn gekrochen kam.
Mein Mann düste zum Bäcker und organisierte uns Frühstück. Die Kinder waren hibbelig und wären am liebsten direkt los. Doch auch für uns Erwachsene zog sich die Zeit wie Kaugummi und zerrann uns dennoch zugleich zwischen den Fingern. Es galt noch Restgepäck zu verstauen, klar Schiff zu machen, zum Lidl zu düsen um Vesper zu besorgen, welches dann auch noch hergerichtet werden musste… Wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Dennoch versuchte ich, das Proviant so gut wie noch nie zu organisieren. Jedes Brötchen wurde beschriftet, nach Person und Zweck (Fahrt, bzw. Frühstück am Folgetag) sortiert, Salat geschnippelt, Dressing in ein Fläschchen abgefüllt. Jawoll ja - ich werde zur Bree Vandekamp. ;-)

Am meisten litten wir jedoch unter der Spülmaschine. Denn zum Schluss - das Gepäck war im Kofferraum, die Stecker gezogen, die Fenster geschlossen - lief eben diese noch. Wir standen tatsächlich zu Viert davor und hofften, sie würde endlich zu Ende kommen. Was sie irgendwann auch tat, sodass wir um 11 Uhr starten konnten.

Auf dem Weg zur Autobahn stoppten wir noch kurz bei Aldi und kauften Nutella. Das importieren wir dieses Mal nämlich selbst. ;-)


Die Fahrt verlief recht unspektakulär - Ipods und Naschkram sei Dank. Auch ausgelaufene Orangensafttrinkpäckchen überlebten wir und nach 1,5 Stunden gönnten wir uns - ganz amerikanisch - Pommes bei Burger King. Es ist ja nicht so, als dass wir bald auf Pommesentzug kommen könnten. 






Um 15 Uhr erreichten wir unser Ibis Hotel am Luxemburger Flughafen. Das Zimmer war dieses Mal kleiner, aber teurer. Dennoch fühlte ich mich darin wohler, als im letzten Jahr.  Die Kinder lebten sich dort ein, während mein Mann und ich in der Lobby unser Swiss-Air-Check-in erledigen wollten. Und - wie sollte auch anders sein - es klappte erstmal gar nicht. Sascha und die Kinder waren zumindest virtuell an Bord und hatten Plätze - bei mir hieß es: Geht leider nicht, wenden Sie sich an den Schalter. Aaarggg - Schockschwerenot. Kann das wirklich wahr sein? Dann begann der Lobby-PC auch noch in den Meditationsmodus überzugehen, nix lud mehr. Also gingen wir hoch ins Zimmer und packten unser Laptop aus. Ich versuchte mich als Einzelperson einzuchecken. Nun wurde die Webseite auch endlich konkreter und erklärte, dass ich kein gültiges ESTA hätte und ohne ESTA darf man nicht in die USA einreisen. Der Groschen fiel - hatten wir doch im Vorjahr das gleiche Problem: Meine Reisepassnummer endet mit einer 0 und ich hatte wohl fürs API/ESTA den Buchstaben O eingetragen. Endlich war sichergestellt, dass ich die nächsten 10 Tage nicht in Luxemburg verweilen musste und wir konnten los. 

Yoyo hieß unser Ziel. Ein Indoorspielplatz mit mega Außenbereich, sodass die Kinder sich nochmal so richtig austoben konnten. Öhm, ja. Der Außenbereich war alles andere als „mega“ und auch innen war es nicht halb so spektakulär wie angenommen. Doch die beiden kamen ein bissel ins Schwitzen und wir zogen nach 2 Stunden weiter. Traditionell ist bei uns nämlich am Vorabend vor dem Abflug immer Bowling angesagt.

Die Anlage vom letzten Jahr sollte es wieder sein. Ist es nicht toll, wenn man alles schon weiß und sich sogar im Ausland auskennt? 

Nääää - nix wars. Die Bahn machte nämlich Sommerurlaub. Und nun? Wir waren schon unterzuckert, müde und langsam aber sicher reizbar. Traditionen wollten wir dennoch nicht brechen und so fanden wir dank Offline-Maps-App ein anderes Bowling Center. Irgendwie war auch das nicht wirklich der Bringer, doch wir machten gute Miene zum bösen Spiel. 

Hungrig hielten wir 10 Runden durch, ich ließ mich brav vom Göttergatten knapp schlagen und dann war es auch schon an der Zeit zum Hotel zurückzukehren. 


Hungrig bestellten wir in der Hotelbar 2 Pizzen. Die waren goldig. Aber scheinbar schmeckten sie den den Kindern. ;-)

Wir Eltern aßen ungetoastetes Toastbrot mit Senf aus der Bar und den mitgebrachten Salat.
Wir ließen bei Wein in Zahnputzbechern und Simpsons im TV den ersten Urlaubstag ausklingen und gegen 22:30 Uhr gingen im 5. Stock des Ibis Hotels die Lichter im Familienzimmer aus. 

Einige Eindrücke vom Tag 1: 










Tag 2 - 24.08.: LUX - Zürich - Zürich - Zürich - New York  


Ausschlafen ist nicht wirklich mein Ding. Immerhin schlummerte ich bis 4:30 Uhr und nutzte dann das kostenfrei Wifi. 6:10 Uhr wurde auch Mika wach und mit ihm dann auch die anderen beiden. 

Wir frühstücken das vorbereitete Vesper, duschten, lümmelten, packten die nicht mehr benötigten Utensilien ins Auto, tranken noch einen Kaffee um dann um 9:00 Uhr den Shuttle zum Airport zu nutzen. Die Dame die uns chauffierte konnte unhöflicher nicht sein. Aber egal - wir sind ja im Urlaub und fest entschlossen, uns nicht zu ärgern.



Am Flughafen klappte alles einwandfrei. Er ist winzig, übersichtlich, einfach perfekt um tiefentspannt eine Fernreise anzutreten.

Die Mini-Maschine Richtung Zürich startete mit einer nicht weiter erwähnenswerten Verspätung - alles gut. Leider standen jedoch auf unseren Boardingkarten für den zweiten Flug nicht die Gates, sodass wir in der Schweiz gelandet erstmal zu den Bildschirmen spurteten. 

SCHOCK: Da stand, dass unser Flug nach NY sage und schreibe 3 Stunden Verspätung haben würden. Offensichtlich war das in Luxemburg auch schon bekannt, doch erwähnt wurde es dort nicht. 3 Stunden! 



Wir gingen zum Schalter und erhielten „großzügigerweise“ 4 Vouchers für ein Snackpaket. Diese könnten wir in diversen Cafés/Bistrots/Delis einlösen. Wir liefen uns die Füße wund - doch es wurde nicht besser: Maximal ein Salami-/Käsebrötchen und ein Getränk waren abgedeckt. Super. Es war Mittagszeit, die Mägen knurrten und als vegetarisch/vegan lebende Familie, die keinen Käse mag hatten wir nun echt ein Problem. Die Preise in Zürich sind exorbitant hoch - ein Burger King Besuch wäre finanziell jenseits von Gut und Böse gewesen. Also gingen wir erneut zum Schalter. Dort wurden wir weggeschickt mit der Aussage „Fürs Essen am Flughafen sind wir nicht verantwortlich. Holen Sie sich doch eine Brezel.“ Grmpfl. 


Wir waren so große Swiss-Fans (unsere letztjährigen Flüge waren ein Traum) - was sollte das Theater denn nun heute? Ich holte mir ein Veggie-Sandwich bei Starbucks (8 Euro!) und mein Mann wollte die Vouchers dann zähneknirschend für Käsebrötchen und Softdrinks einlösen, um sie nicht verfallen zu lassen. An der Kasse wurde ihm jedoch mitgeteilt, das die Gutscheine weder Fanta noch Sprite abdecken, er habe aber die Wahl zwischen stillem Wasser oder kohlensäurehaltigem.

Die stundenlange Wartezeit verbrachten wir dann mit Beschwerdeschreiben (jeder von uns auf anderem Weg), Pokémon-Kinder-Bewegungsmaßnahmen und Bummeleien.



Endlich war es so weit. Das Gate wurde bekannt gegeben und wir konnten uns anstellen. Auf Bildschirmen stand, man solle sich seine Passagierrechte schriftlich geben lassen, im Falle von Verspätungen, gerade in Bezug auf Ersatzansprüche. Wir baten um eben jene - vergeblich. Es gab keine. Liebe Swiss-Air - wir werden noch ein wenig miteinander zu tun haben, fürchte ich. Der Start unserer lang ersehnten New York Reise wurde tatsächlich auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Das ist wirklich schade.

Nun sitzen wir im Flieger - die Verspätung wird über 3 Stunden betragen. Der Tag ist lang. Immerhin sind unsere Plätze soweit in Ordnung und unsere Special-Menus haben geklappt (mei, wie hab ich gebibbert). 


So, nun ist es hier in New York 21:18 Uhr und für uns noch gefühlte deutsche 03:18 Uhr. Den Flug brachten wir dann noch hinter uns, zwischenzeitlich ging Janas Inseat-Entertainment nicht mehr, was auch bis zum Ende nicht behoben werden konnte. Ihr Papa opferte sich und tauschte mit ihr den Platz. 

Die Immigration ging relativ flott, man ließ uns hinein ins gelobte Land. Eine letzte Schlange trennte uns noch vom Taxi und dann waren wir da: Das Abenteuer NYC - Summer in the City konnte beginnen.

Die Fahrt war - öhm - speziell. Der Fahrer murmelte ununterbrochen in sein Headset, das ich zuerst gar nicht bemerkt hatte und mich deshalb wunderte, weshalb der Göttergatte dem redseligen Mann denn nie antwortete….

Ich fürchte, man kann das Gefühl, das einen erfasst, wenn man dann tatsächlich auf die berühmte Skyline zufährt gar nicht beschreiben. Sureal, ergreifend - der Wahnsinn. Egal, wie oft wir herkommen, ich schätze, diese Ehrfurcht wird sich nie ändern.

Von unserem Hotel waren wir positiv überrascht. Es sah von außen sehr klein und unspektakulär aus. Doch im Inneren entpuppte es sich als Retro-20er-bis-60er-Jahre-Flair-Juwel mit ungeahnten Ausmaßen. 





Nun haben wir noch den Pool inspiziert, die Luft vor der Türe geschnuppert und hängen platt auf unseren Queensize Betten - berieselt vom amerikanischen Singsang aus dem TV.

Es ist ganz klar ein anderes Gefühl als Florida. Doch es würde keiner Destination gerecht werden, wenn man beide miteinander vergleicht. Florida ist Palmen-Meer-Relax-Take-it-easy-und-mit-Eiswürfeln-Flair. New York ein Hochhausdschungel, der tatsächlich niemals schläft. Doch wir möchten eben jenen nun für uns erkunden. Auf unsere Art, in unserem Tempo. Es wird toll, das weiß ich. 

Gute Nacht Luxemburg! Gute Nacht Schweiz! Gute Nacht New York!






Einige Eindrücke vom Tag 2:



4 Kommentare:

  1. Ich lese mich gerade mit Begeisterung durch euren Blog. Super schön geschrieben und bebildert! Und ganz toll finde ich die Zusammenfassung jedes Urlaubstages in einem liebevollen Video :-)!

    VG aus North Carolina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Hedda! Vielen Dank für dein liebes Feedback! Das mit den kleinen Videos war ein Experiment zum bewegten Einfangen unserer Urlaubserinnerungen. Und es funktioniert, beim Ansehen beamt es mich tatsächlich wieder zurück. Viele liebe Grüße nach Hickory!

      Löschen
  2. Dein Blog gefällt mir (bin durch die Seite von Hedda auf Dich gestossen), ich mag die Videos! Da sind so viele schöne, (un)wichtige Kleinigkeiten zu sehen ;)

    Gut dass ich mir diese angeschaut habe, denn erst habe ich gedacht Du gibst den Namen des Hotels nicht preis, was schade gewesen wäre.

    Werde weiter lesen, wir planen nämlich auch noch einen Familienaufenthalt in NY, allerdings sind zur Zeit noch immer Strandferien gewünscht, also warten wir noch was oder wir schaffen es doch irgendwann mal zu einem verlängerten Wochenende (dann sind die Hotels aber meist schnell ausgebucht).

    Viele Grüsse aus Québec, Andrea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Andrea! Vielen Dank für deinen Kommentar. Den Namen des Hotels habe ich irgendwie unbewusst nicht erwähnt. Ich kann es wirklich empfehlen, es war sauber, günstig und angenehm - für unsere Zwecke als Familie also perfekt. Ja, den Strand haben wir vermisst. Eigentlich wollten wir noch den Rockaway Beach besuchen, doch das klappte zeitlich nicht mehr. Viele liebe Grüße nach Kanada!

      Löschen