Montag, 17. August 2020

Mini-Urlaub im Schwarzwald: Tag 1

 

Wir hatten uns die erste Juni-Woche freigenommen. Die Kinder hatten "Pfingstferien" (die Anführungszeichen setze ich hier ganz bewusst...) und ich musste/durfte dringend Überstunden abbauen, da klar war, dass meine Firma ab Juli auf Kurzarbeit umstellen würde.

Nun war Tourismus in Mini-Schritten wieder möglich und das wollten wir nutzen. Mein Mann war noch nie im Schwarzwald, ich selbst verbinde diesen mit Kindheitserinnerungen.

Als ich klein war, machten wir einmal so einen richtig klassischen "Urlaub auf dem Bauernhof" in Wieden. So original mit warmer Kuhmilch (örks, die roch damals schon viel zu sehr nach "Tier" für mich, hihi), Bobby Car Rennen den Hang hinunter und Sprüngen von den Balken der Scheune ins Heu.

Wieso also nicht auch einmal eine solche, kleine Auszeit für nun "meine" Familie. Ok, Kühe wollten wir nicht zwingend und Bobby Cars sind nun auch nicht mehr so ganz altersentsprechend. Aber Wald, Berge, Luft, Ruhe - japp, danach gelüstete uns.

In Wieden selbst wurden wir nicht fündig, jedoch direkt "ums Eck" in der Gemeinde Fröhnd. Dort mieteten wir uns eine Ferienwohnung in einem 2-Parteien-Haus. Auch unter uns war eine Ferienwohnung, die zum Zeitpunkt unserer Buchung noch leer war. 

So, genug der Vorgeschichte - am 2.6. ging es los. Mit vollem Kofferraum. Denn das ist ist das Schöne daran, wenn man nicht mit dem Flieger verreist: man kann so herrlich viel eigenes Zeugs mitnehmen - bis hin zum geliebten Kopfkissen und einer Proviant-Erstausstattung...


Was geschieht traditionell zuerst, wenn Wonderers verreisen? Rischdisch: Annie darf zur Oma. Klar, theoretisch wäre ein Schwarzwald-Urlaub auch mit Hund möglich. Praktisch ist es aber so, dass unsere Fellnase panische Angst vor dem Autofahren hat und absolut kein Stadthund ist. Da sie so wahnsinnig glücklich bei meiner Mutter ist, ist ein Hunde-Urlaub in Heilbronn immer die bessere Wahl.


In unserer Küche hängt eine kleine "Bucket-List" von Orten mit maximal 3 Stunden Entfernung, die wir erkunden wollen. Einer davon lag nun quasi auf dem Weg. Somit war der Zwischenstop auf dem Weg nach Fröhnd dieser:


Ein hübsches Städtchen ist Freiburg durchaus, und wir hatten ein Bombenwetter!



Es war Mittag und wir überlegten so langsam, was wir wohl schnabulieren würden. Und während meine Nase im Handy steckte (Mittagessensrecherche), meinte mein Mann plötzlich: "Schau mal!". Ha - was für ein Zufall. So etwas passiert einem Pflanzenfresser tatsächlich selten. 


... und wieder Currywurst. 



Gut gestärkt gings weiter mit dem Bummel...





In welcher Kirche wir auch landen: Ein Kerzchen muss angezündet werden. Kann ja nie schaden, gell? 



Was für mich die Starbucks (hmmh, wie lautet denn hier der Plural?!) sind, sind für Mr Wonderer die Plattenläden...


Während er darin herumschnuffelte, schauten wir uns die Umgebung an. Wir lassen ihn gerne alleine, damit er ohne Druck stöbern kann. Und jetzt mussten wir das sogar, denn diese urigen Läden sind meist sehr klein und die Höchst-Kundenzahl, die reindarf, beträgt oft: 1.


Das Thema "Corona" hat hierzulande das Thema "Flüchtlinge" komplett verdrängt, wie mir scheint...


Hier passt tatsächlich eines der schwer-lesbaren deutschen Worte:

Altbaucharme.

Total goldig, wie liebevoll auch die kleinsten Balkone bedschungelt werden.




Irgendwann war auch das letzte Plattenregal durchgeschaut und wir fuhren weiter. Langsam aber sicher änderte sich das Panorama und es wurde schwarzwaldig.






Wir machten einen kleine Foto- und Sorgenstopp. Denn unsere Bremsen begannen zu zicken. Gar nicht gut, wo es doch jetzt so bergig wurde... Zum Glück verschwand dieses Problem von alleine.

Und dann waren wir da:




Wir bezogen unsere Ferienwohnung und erfuhren, dass die unter uns nun auch bewohnt war. 
Die Familie war sehr nett und freundlich. Nun war es aber halt so, dass sie (berechtigterweise) viel Zeit im gemeinsamen Garten verbrachten. Das fand ich etwas schade, denn ich hätte mich da gerne zeitweise alleine aufgehalten. Nundenn - ein Drama wars nicht, was die nächsten Tage dann zeigten. 

Hier nun ein paar Einblicke ins unser Domizil:

Mikas Zimmer:


Unser Eltern-Schlafzimmer:


Ausblick vom Schlafzimmer zum Haus der Besitzer und den Parkplätzen:


Wohn-/Esszimmmer:




Badezimmer:




Janas Zimmer:



Dann wurde es auch schon Zeit fürs Abendessen. Dies hatten wir quasi im Gepäck, sodass wir keinen Einkaufsstress am Anreisetag hatten.


Gut gestärkt wollten wir noch die direkte Nachbarschaft erkunden. Jana blieb in der Wohnung.

Fröhnd ist winzig. Wobei wir auch, wie wir erst später feststellten, in einem Teilort waren. Bauernhöfe und Ferienwohnungen, was anderes gab es dort nicht.

Hier der Blick nach rechts, wenn man "unser" Grundstück verließ:


Und hier der Blick nach links:


Wetter und Licht waren herrlich...








Es war so wunderschön, dass ich beschloss, nun jeden Morgen und Abend eine Runde zu drehen, um die Seele baumeln zu lassen...





Nun fanden wir keinen Rundweg, sodass wir irgendwann einfach umdrehten.

Die Kühe waren sehr zutraulich:


Hier entstand auch eines meiner Lieblingsbilder des Trips.

Eigentlich war das Kälbchen in meinem Fokus: 



Der Mama gefiel das nicht, also mischte sie sich ein und ich konnte dieses megasüße Bild schießen:



Und so kamen wir auch schon zum Ende unserer Runde...



Dies hier war die Sicht von unserem Garten aus. Wie gerne hätte ich mich einfach in Ruhe auf eine Liege gelegt.


Dies hätte aber bedeutet, dass ich weiterhin mit den Nachbarn hätte plaudern müssen. Danach war mir nicht. Gott, wie anti-sozial das klingt. Ich unterhalte mich schon gerne mit Menschen und lerne diese kennen. Nur war das einfach in der Zeit überhaupt nicht in meinem stressgeplagten Sinne...

Somit beobachtete ich den Sonnenuntergang einfach vom Wohnzimmerfenster aus.


Unser erster Tag endete ruhig vor dem Fernseher mit einem Glas Wein...


4 Kommentare:

  1. Wie Ihr ward noch nie in Freiburg, dabei ist das doch relativ nah.....oder?

    Naja, wir haben auch Familie in der Gegend um Müllheim/Schliengen, aber es ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde.

    Die Ferienwohnung sieht ja riesig aus! Und aus Erfahrung kann ich bestätigen, es ist immer schöner, wenn die Teenager eigene Zimmer haben ;) So viel mehr entspannend für den Urlaub.

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    1. ... und schwupps, war meine Antwort wieder weg:

      Japp, trotz nur 240 km Distanz haben wir es noch nicht dorthin geschafft. Wir hatten schon versucht, Freiburg in den Colmar-Trip miteinzubinden, doch irgendwie war die Sache nie rund. Bis Juni...

      Die Wohnung war raumtechnisch groß. Jana zog ja dann leider direkt ins Wohnzimmer. Da ihres kein W-lan hatte, war ich in der Frühe "obdachlos", wenn ich vor allen anderen wach war und musste in der Küche verweilen.

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  2. Freiburg ist ja toll, da waren wir auch noch nicht. Irgendwie fehlt uns auch so viel von Deutschland *lach*. Die ferienwohnung finde ich auch toll, am coolsten finde ich das Zimmer, das jana bekam. Das Bett so in der Nische ist ja praktisch fuer Teenies. Und die Kuhfotos sind ja einfach nur goldig.

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    1. Ja, wir "erobern" uns Deutschland nun auch Stück für Stück. Wobei mir ja deine Ecke der Welt auch ganz recht wäre. ;-)
      Die Wohnung war tatsächlich klasse. Und wenn ich Teenie wäre, hätte ich das Zimmer auch super gefunden.

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