Montag, 21. August 2017

Sommerferien - Woche 3: Mika "klein" ging allein, ... Schnüff!



Die erste komplette Woche meines Lebens als Mama OHNE Mika. Jawoll, ich stehe dazu: Ich hab offensichtlich ein Loslass-Problem. Hach, ... Aber von vorne!

Montag, 14.08.2017

Der große Tag war gekommen. Mika's Abreise zur Ferienfreizeit stand an. Das klingt jetzt sicher unspektakulär, wenn man bedenkt, dass er 12 Jahre alt ist. Ist es aber nicht. Für uns zumindest nicht. Wir sind eine arg aneinanderklebende Famile und so lange (6 Tage) war noch keiner von uns fort.

Er selbst war in der dritten Klasse für 3 Nächte auf Klassenfahrt - doch das war schon eine riesige Sache. Oma-Übernachtungen sind (aus rein organisatorischen Gründen - vielbeschäftigte Oma) nicht so üblich, wie bei anderen und auch bei Freunden übernachten die Kinder selten. Das liegt aber nicht so sehr an uns, das ist hier allgemein irgendwie rar, wenn ich es mit meiner Kindheit vergleiche.

Nunja - jetzt hatten wir ihn, auf seinen eigenen Wunsch hin, zur Freizeit angemeldet. Sein bester Freund macht da jetzt zum dritten Mal mit und war wohl sehr überzeugend. Wir drängelten nicht und wir bremsten nicht - Mika entschied das ganz alleine. Und das macht mich sehr stolz. Denn es beweist, dass wir richtig lagen, mit unserer Art der Erziehung. Mika ist ein hochsensibles Kind. Und wer selbst auch eines hat, wird mir Recht geben, wenn ich sage, dass man sich sehr oft anhören muss, dass man das Kind mal "ein wenig abhärten" soll. Wir gaben ihm immer die Zeit, die er brauchte. Und jetzt, mit 12, traf er die Entscheidung, wie gesagt ganz alleine. 

Das Packen hatten wir erst am Vormittag auf dem Plan. Er wurde langsam doch ein wenig nervös, doch auf fröhliche (und vor allen Dingen plappernde) Art und Weise. ;-)




Annie wollte mit in den Koffer...

Nach dem Mittagessen begleitete er mich noch beim Annie-Gassigang und gegen 13 Uhr brachen wir auf.




Unterwegs stoppten wir noch bei Mr. Wonderers Firma, sodass er sich nochmal vom Papa verabschieden konnte. Hätten wir das nicht getan, dann wäre Mika morgens um 4 hellwach vor der Badtüre gestanden, aus Angst, den Papa zu verpassen. 

Ja, und dann ging es schon los. Obwohl der Ort nur ca. 50 km weit entfernt ist, kam uns die Anfahrt wie eine Weltreise vor. Wir tuckerten von Dorf zu Dorf, geleitet vom Navi. 

Und dann waren wir da:


Ich war gleich begeistert. Die Gegend ist wunderschön und das Haus total heimelig. Der Empfang von den motivierten jungen Menschen überaus herzlich - uff! 


Mika war der erste seines Zimmers und konnte sich somit gleich das "beste" Bett schnappen. Fünf Minuten später kam sein bester Freund. Beide hatten dann den jeweils oberen Teil der Stockbetten.


Wenn man aus seinem Fenster schaut, sieht man das Zeltlager, das eine Woche vorher stattfand. Die Ärmsten, das war echt zur Kackwetter-Zeit.


Jedes Kind bekam ein Begrüßungsheftchen mit Infos und Freizeitliedern, sowie eine Packung Gummibären. Mika hatte extra vegetarische bekommen. Das hat uns sehr beeindruckt.


Der Tagesablauf. Oha!


Vor dem Haus gibt es einen Kletterturm.


Hinter dem Haus weitere Sitzgelegenheiten.

Wie gesagt, es war wirklich toll. Wir wurden dann auch alle gemeinsam verabschiedet und ich ging mit einem guten Gefühl fort. 

Zwischen dem Ort der Freizeit und unserem Wohnort gibt es einen Real. Dort kommen wir nur alle Schaltjahr mal vorbei, sodass Jana und ich einen Stopp da einlegten. Es war unheimlich ruhig, so mit einem Kind. Ich fragte zwischendurch sogar, ob Jana noch wach war.


Zurück zuhause zeigten wir dem Papa die Fotos und ließen den Abend gemütlich ausklingen. In der Hoffnung, dass es Mika gut geht. Handys und andere elektronischen Geräte mussten nämlich zuhause bleiben. So konnten wir nur warten, ob wir mal eine Postkarte bekommen würden. 


Dienstag, 15.08.2017

Die Nacht war für mich um 2:30 Uhr vorbei. Was bin ich nur für ne Glucke. Aber Schlafen ist generell nicht so mein Talent. Sobald ich wach werde, fängt mein Hirn an zu rattern und dann komm ich nur schlecht und selten wieder rein.  

Die kein-Kontakt-Regel kann ich schon nachvollziehen, absolut. Aber irgendwie ist es auch in der heutigen Zeit (WhatsApp & Co.) schon eine künstliche Kontaktpause, die mir echt schwer fällt. Aber hey - auch Loslassen will gelernt sein.

Somit verbrachte ich die frühen Morgenstunden schon mit dem Briefe schreiben...


... und dem Morgenspaziergang durchs taunasse Gras mit Annie...



Später kroch auch Jana aus den Federn und wir verbrachten den Vormittag mit dem Schneiden ihres "Vlogs" vom Stadtbummel, der selbstverständlich nur offline und privat ist, ihr aber großen Spaß machte. Außerdem erledigte ich etwas Homeoffice Arbeit und nahm mir den unkrautübersäten Hof endlich mal vor. 

Als ich dann meinte, dass ich ne halbstündige Pause brauche, wurde ich beschenkt. "Für die Anstrengikeit". <3 Jana war arg einfühlsam. Überhaupt begann ich eine ganz neue Seite an ihr kennenzulernen - so als temporäres Einzelkind.



Sie schrieb mir auch eine liebe Karte. Allerdings musste ich arg lachen, als ich sah, was auf der Rückseite stand. Keine Ahnung, woher sie die hatte! :-))


Wir liefen gemeinsam zur Post, um den Brief an Mika abzuschicken und nutzten die Bäcker-Eis-Gelegenheit.



Als wir den Bäcker verließen, sahen wir diesen Himmel:


Somit wurde der nach Hause Spaziergang zur Speed-Walking-Einheit...


Doch wir schafften es. Beim Aufschließen der Haustüre brach das Unwetter los.

Im Kinderzimmer sortierten wir dann das Bücherregal aus. Jana hat große Loslass-Schwierigkeiten (räusper, woher nur?!), doch sie ließ sich auf den Deal ein, dass kein Buch entsorgt wird, sondern in Listen erfasst und in Kartons verpackt auf den Dachboden wandert. 

Als Mr. Wonderer kam, fuhren wir gemeinsam noch Einkaufen. Wir schnuffelten durch Kik, Tedi und Rewe und beendeten den Tag auf der Couch. Ich war jedoch die Erste, die dann ins Bett ging.


Mittwoch, 16.08.2017

Mein Tag begann dieses mal erholter und wie immer mit einem Gassi-Gang durch die Felder.


Mittwoch war mein Büro-Tag. Jana hatte wieder einen Roller dabei und wir schrieben einen weiteren Brief an Mika. Dieses Mal aus Jana-Perpektive.

Ich hatte wirklich das Gefühl, dass Jana "anders" war. Sie meint, sie würde ihren Bruder nicht vermissen und ich glaube ihr ein Stück weit, dass sie die Exklusivzeit auch genießt. Doch irgendwie war sie "anders".

Ein Highlight des Tages war meine Anmeldung zu einer neuen Ausbildung. Im November startet sie: Die Ausbildung zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin. Jippieh!

Auf dem Weg nach Hause machten wir noch einen Annie-Waldspaziergang.



Nachmittags fuhren wir in den Lidl und staunten über dieses Produkt:


Am Abend gingen Mr. Wonderer und Jana noch für ein Stündchen ins Freibad.


Donnerstag, 17.08.2017

Ich hätte ja wirklich nie gedacht, dass ich mal SO werden würde. Doch nun ist es soweit: Ich steh extra früh auf, um Schnäppchen abzugreifen. Haha! Der Lidl hatte ab Donnerstag eine Vegan-Aktion. Darauf hatte ich mich schon tagelang gefreut. Nachdem ich aber schon vom Aldi weiß, dass es im Ort einen Einkaufszwilling geben muss, der immer genau die Lieblingssachen leer kauft, auf die ich es abgesehen habe, war mein Kampfgeist geweckt. Jana hatte ich schon am Vortag informiert, dass ich schnell düsen würde, wenn sie noch schläft.

Ich bereitete ihr also ihr Frühstück und ein Briefchen vor:


... um pünktlich um 7 Uhr zur Öffnung des Discounters parat zu stehen.



Geschockt stellte ich fest, dass bereits eine Schlange davor stand. Huch?! Es stellte sich aber schnell heraus, dass die alle zu der Babykleidung rannten. Vor dem Vegan-Regal war gääähnende Leere.


... in meinem Wagen jedoch nicht. ;-)



Wir ernähren uns hauptsächlich mit frischen Dingen (wie man, bei Interesse auf meinem Instagram Profil unschwer erkennen kann). Doch ab und zu erfreuen wir uns auch veggie Junk Food. Und davon hab ich jetzt so einiges im Gefrierschrank. Die Maultaschen sind von Bürger, die Fleischersatzteile von "LikeMeat".

Zwanzig nach sieben war ich wieder zuhause - Jana schlief noch.

Etwas später bastelten wir uns einen Eistee, der echt lecker wurde. Allerdings rief der eine Kettenreaktion hervor...


Denn im Schrank, in dem die Teebeutel stehen, herrschte Chaos. Um das zu beseitigen, musste ich in unserem Roll-Wägelchen Platz schaffen. Dieses wiederum führte zur zwingenden Notwendigkeit einen anderen Schrank auszumisten. Und wenn man dann schon dabei ist, kann man auch endlich mal die Kochbücher vom Kühlschrank räumen und in einen geschlossenen packen... Lange Rede kurzer Sinn - irgendwann saß ich in einer mega chaotischen, halb-ausgeräumten Küche und machte Tabula Rasa. Jana half ne ganze Weile lang mit, gab dann aber irgendwann auf. 






Wir belohnten uns selbst für unseren Fleiß mit einem netten Film am Mittag. "Annie" ist einer von Jana's Lieblingsfilmen und wir machten ein "Mädchen-Event" draus.


Dann gab es Mittag...




... und einen Friseurtermin...


Bis Mr. Wonderer kam wurstelte ich noch im Haushalt und dann fuhren wir drei zu meiner Oma ins Pflegeheim. Im Park hatten wir alle Spaß...


Leider hatten wir noch immer keine Karte von Mika bekommen. Es ist echt schwer, wenn man so gar nix weiß. Hat er gerade eine Hammer Zeit mit tollen Erlebnissen, oder sitzt er weinend mit Heimweh am Rande. Schnüff!


Freitag, 18.08.2017

Mr. Wonderers letzter Arbeitstag, bevor auch er endlich Ferien hatte. Jippie!

Ich hatte noch Hefe im Haus und wusste nicht so recht, was ich damit machen sollte. Dann stolperte ich über dieses Rezept: https://www.simply-v.de/vegane-rezepte/rezept-focaccia Der Hammer! Beim Backen selbst zweifelte ich an der Salz Menge. Aber es wurde sooo lecker!




Den Rest des Vormittags klebte ich am PC. Weeeeeiiiiil: Ich hatte eine Nachricht bekommen, dass wir Mitte September wieder einen Pflegehund bekommen sollten. Und wir sollten nun raussuchen, welchen. 

Per Mail kommunizierte ich mit meinem Mann, mit der Tochter studierten wir alle Hunde, überlegten, verglichen, blablablubb, um dann eeendlich zu wissen, welche Fellnase perfekt für uns wäre. Ich schrieb der Tierschutzdame, die mir dann mitteilte, das eben jener Hund vor 10 Minuten schon "vergeben" worden war. Arrrgghhg. Klar, sie argumentierte, dass es noch viele andere verfügbare Hunde gäbe. Aber bei aller Liebe: Ich hab zwei Kinder, einen eigenen Hund und einen Mann, der nur mirzuliebe da mitmacht, da kann ich nicht einfach irgendeinen schwer traumatisierten Hund ins Haus holen.

Naja, wir haben nun für einen anderen Hund angefragt und warten noch auf Rückmeldung und Einschätzung. 

Ich kümmerte mich um den Haushalt, verbrachte Zeit mit Jana und am Nachmittag wurden uns die Schildkröten meiner Mutter geliefert, die wir über deren Urlaubszeit hin betreuen.

Jana und ihr Papa wollten noch ins Freibad, kehrten aber trocken zurück, da ein mords Gewitter aufzgezogen war.

Dafür erfüllten wir Jana einen anderen Herzenswunsch. Einen Spieleabend. Sie freute sich riesig und wir hatten eine tolle Zeit. Ganz liebevoll dekorierte sie den Raum, zündete Kerzen an und bereitete vor:











Zum Abendessen gab es das Veggie-Gyros aus der Lidl Aktion und das selbst gebackene Focaccia Brot:



Samstag, 19.08.2017

... und wieder eine kurze Nacht für mich. Um 3 Uhr endete sie... Hach, wie sehr freute ich mich, dass dies der letzte Tag vor Mika's Heimkehr war. 

Beim Gassigang besorgte ich gleich das Frühstück für die Schildis:


Und zuhause begann ich damit, meine unverwüstliche Basilikumpflanze abzuernten. Wir fahren bald in den Urlaub und das wird der Topf nicht überleben. Also gibts nun öfters Basilikum. Der Dip wurde echt lecker - ich glaube, ich schreibe das Rezept bald mal gesondert auf.



Als ich an Annies Hundekorb vorbei kam, musste ich schmunzeln. Auch sie scheint Mika zu vermissen, sie hat sich ein Pärchen Socken von ihm geklaut...


Ein weiterer Wunsch von Jana war eine Radtour. Diese, sowie der Spieleabend, sind Unternehmungen, die sie toll findet, ihr Bruder aber überhaupt nicht. Somit nutzten wir die Zeit und machten eine Win-Win-Situation daraus. ;-)





Auf dem Rückweg stoppten wir noch kurz beim Lidl um die Restbestände zu checken. Hihi. Leider kein Gyros mehr da.


Zuhause brauchte ich dringenst eine Pause. Nach dem Mittagessen war ich elendig müde. So machten wir den TV an und ich schlief sogar ein. 

Danach wollten wir zu einem "sooooo tollen neuen Supermarkt". Vor Ort erwartete uns dieses Bild:



Hihi. Aber es gab immerhin einen Zeltverkauf.

Zurück zuhause "erfand" ich Smoothie-Pancakes - das Töchterlein war begeistert. 



Und danach setzte ich mich daran, die vergangenen Tage hier im Blog zu dokumentieren. Denn am Sonntag würde ich die Zeit lieber mit den Kindern verbringen und am Montag hatten wir auch schon große Dinge geplant.

Der Abend endete vor dem Fernseher. Wir schauten Ninja Warrior an und nahmen die Sendung auch auf. Und das war gut so, denn es wurde nun tatsächlich die Teilnahme von Mikas Mathelehrer ausgestrahlt. 






Sonntag, 20.08.2017


Eeeendlich war es soweit! 


 Wir stellten den Wecker und fuhren zeitig los, zu Mika's Ferienwohnheim. Zu zeitig, denn wir kamen 45 Minuten zu früh an und mussten uns dann noch an einem Spielplatz die Zeit vertreiben.






Und dann enterten wir das Gelände. Ich sah in sofort und kam direkt zu uns. Er war sehr gerührt. Wir waren das alle.

Im Großen und Ganzen hatte er eine gute Zeit. Er kämpfte sehr wohl auch mit Heimweh, doch ich finde es klasse, dass er sich selbst wieder aufgebaut hat und das ganze Projekt durchzog. Ich möchte nicht sein Seelenleben hier offen legen, daher fragte ich ihn nach einer offiziellen Schulnote für die vergangene Woche. Die Antwort: eine 2 -. Gar nicht schlecht, gell?


Das Ende der Freizeit wurde mit eine Open Air "Gottesdienst" gefeiert. Wir schlotterten, es war echt kalt. Aber die Stimmung war schön, man sah den Kindern an, dass es ihnen gut ergangen war.


Zurück zuhause wurde erstmal Annie geknuddelt...


Und als nächstes stürmten wir gespannt an den PC. Da technische Geräte ja verboten waren, konnte man den Kindern einen USB Stick mitgeben, damit man darauf Fotos der Freizeit mit nach Hause nehmen kann, die die Betreuer gemacht hatten. 

Die Enttäuschung war sehr groß. Hunderte Bilder, teiweise Situationen in drölfzigfacher Ausführung, doch nur ein einziges Bild, auf dem Mika (teilweise) zu sehen ist. Echt total doof. Ich schrieb direkt eine nette Mail an die Organisation, ob sie uns nicht noch das ein oder andere aussortierte Bild zukommen lassen können.

Die Kinder wussten nun auch von den Überraschungsplänen für Montag. In einen Freizeitpark sollte es gehen, in den sie schon seit Jahren gerne hinmöchten. Gleich schon wurden Attraktionen verglichen und geplant...


Wir gingen dann gemeinsam spazieren...


... und bestellten uns zur Feier des Tages Pizza beim Lieblingsitaliener...



Okay - meine eigene war aus dem Gefrierschrank...



Abends fielen wir müde und zufrieden in die Betten.

PS: Wegen der nicht erhaltenen Postkarte: Es hatte (entgegen der vorherigen Info) gar keine zu kaufen gegeben. :-(


















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