Nach den Pfingstferien sollten die Schulen der Kinder wieder ein Stück weit in die Normalität zurück kehren. Aber auch dieses Mal kochte wieder jede ihr eigenes Süppchen:
Mika hatte nun an 3 Tagen Präsenzunterricht. Dienstags, donnerstags und freitags.
Jana hingegen in einer Woche 3 Tage, in der Folgewoche gar nicht und in der darauf dann nur 2 Tage. Wie froh bin ich da über meine verschiedenen Kalender... ;-)
Der Samstag nach unserem Schwarzwald-Trip war dann auch der Greencard-Ergebnis-Tag: Nope - wir haben wieder nicht gewonnen. Wenngleich die Statistik zeigte, dass Deutschland dieses Mal wohl sehr viele Gewinner hatte.
Was früher schmerzhaft war, ist mittlerweile gut verkraftbar. Soll halt nicht so sein...
Nundenn - jetzt bin ich schon beim Thema USA, dann bleib ich doch gleich mal dabei und erzählen von unseren Reiseplänen:
"Vor Corona" hatten wir bereits gebucht. Der Plan war folgender:
Flug nach Florida. Dort kurz "ankommen", dann weiter nach North und South Carolina sowie Georgia. Meinen Geburtstag sollten wir in Savannah feiern.
Gebucht waren: Flüge, Hotel in Florida, Hotel in Georgia. Da es sich, wie bei uns üblich, um keine Pauschalreise handelte, war nun sehr lange ein großes Fragezeichen über unseren Köpfen, denn einfach so zu stornieren hätte uns eine Menge Geld gekostet.
Mr. Trump hatte ja nun einen Travelban ausgeprochen. Zum Beginn hin dachten wir noch, dass sich das sicher alles legt bis Ende August. Tat es aber nicht. Während wir erst noch weiter Hotelpreise beobachteten, wurden wir aber mit der Zeit immer skeptischer, ob wir 2020 tatsächlich überhaupt rüberkommen würden. Und dann kamen wir an den Punkt, an dem wir uns gar nicht mehr so sicher waren, ob wir überhaupt rüberkommen wollen würden...
Um Planungssicherheit zu gewinnen, hatten wir uns folgendes überlegt: Wir wollten gerne kostenlos unsere Tickets umbuchen, da die Lufthansa damit warb, dass dies möglich sei. Als Ziel suchten wir uns Marseille raus. Wir checkten Hotels, Ausflugsmöglichkeiten, Mietwagenkosten usw. und riefen dann bei der Airline an.
Pah Pustekuchen. Kostenloses Umbuchen wäre möglich. Aber die Differenz des Flugpreises wäre dann halt futsch. Wie bitte? Ich meine, man muss jetzt kein Reise-Freak sein um sich vorstellen zu können, dass Transatlantikflüge eine andere Preiskategorie darstellen, als ein "Hüpfer" nach Frankreich. Näää, das kam für uns nicht in Frage.
Also mussten wir weiter warten, was geschehen würde.
Am 1. Juli war es dann so weit: Wir bekamen eine Mail von der Lufthansa, dass sie unsere Flüge ändern - Abflug ein Tag früher, Rückkehr ein Tag später. Damit hatten wir jetzt ein kostenloses Storno-Recht. Gut so. Wir hätten ja unser Geld in der Firma gelassen, doch nach dem Frankreich-Ärgernis eben nicht.
Somit stornierte ich - einerseits erleichtert, andererseits mit blutendem Herzen - unsere Flüge. Damit das Abreißen des sprichwörtlichen Pflasters erledigt war, stornierte ich ebenso das Florida-Hotel gleich mit (dieses hatten wir zufällig stornierbar gebucht). Nun war nur noch das Georgia-Hotel auf der Liste. Hier greife ich kurz vor: Im August kontaktierte ich ebookers, ob es eine Kulanzregelung gibt, dass wir auch hier ohne Schaden rauskommen. Es liegt ja nicht an uns, sondern am Travelban, dass wir nicht anreisen. Jepp - war möglich - wenige Tage später war das Geld da. Ich muss echt sagen: Mit ebookers haben wir in all den Jahren ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Obwohl das Unternehmen groß und international ist (gehört zu expedia), war die Hilfe, wenn wir sie brauchten, immer persönlich und individuell. Zuletzt, als wir auf dem Weg nach München umkehren mussten, weil Schwiegermama mit Hirnblutung ins Krankenhaus kam. Da kümmerte sich ebookers um eine Hotelgutschrift, obwohl dieses nicht-stornierbar gebucht worden war.
Stand heute - Ende August - warten wir jetzt nur noch auf die Erstattung der Gepäckgebühren durch die LH. Wenn dieses Geld dann da ist, kamen wir ohne finanzielle Nachteile aus der USA-Reiseplanung 2020 raus.
Wer uns kennt, der weiß, dass ein Sommer ohne Reise (ja, dazu stehen wir, trotz viel Kritik aus dem Umfeld) für uns nur sehr schwer vorstellbar ist.
Da wir aber nicht davon ausgehen können, auch bei einer weiteren geplanten und dann womöglich geplatzten Individualreise so viel Glück zu haben, taten wir etwas seeehr untyptisches: Wir gingen in ein Reisebüro, um eine Pauschalreise zu buchen.
Klar, vorab hatten wir auch online schon geschaut, was denn alles so im Bereich des Möglichen liegt. Doch coronabedingt wollten wir gerne so sicher gehen, wie nur irgendwie möglich und einen persönlichen Ansprechpartner haben. Zuhause liebäugelten wir, wie gesagt mit Südfrankreich (mittlerweile Reiswarnung) mit den Kanaren, Andalusien (mittlerweile Reisewarnung) und Griechenland.
Lange saßen wir dort mit der Dame am Schreibtisch.
Unsere geäußerten Vorstellungen:
- Meer
- Pool
- ein eigenes Zimmer für die Kinder
- "richtige Betten" für die Kinder (Schlafcouch geht nicht mehr, zu groß und schwer)
Vorgeschlagen wurden uns
- Bulgarien
- Griechenland
- kanarische Inseln.
Gebucht haben wir: Lanzarote. All inclusive mit Familienzimmer, das einen eigenen Raum für die Kinder aufweist.
Wir waren froh, dies übers Reisebüro gemacht zu haben, denn schon mit der Bestätigung des Reiseveranstalters gab es Unstimmigkeiten. Die Leute im Reisebüro kümmerten sich hervorragend um eine Lösung des Problems und wir hatten keinerlei Hotline-Ärger o. ä.
Nun rückt der Zeitpunkt unserer Abreise immer näher. Und der Rest von Spanien wurde schon als Risikogebiet mit einer Reisewarnung belegt. Ich bin wahnsinnig nervös, ob alles überhaupt klappt - sollte es für die Kanaren auch noch eine Warnung geben, müssen wir auch diese Reise stornieren (von Seiten unserer Arbeitgeber). So sitze ich gerade wieder mal vor dem PC, es ist 3:45 Uhr und versuche in Google Maps Inspirationen zu finden für einen Plan C...