Mittwoch, 30. August 2017

Sommerurlaub 2017: Tag 2 (MIT VIDEO)


Tag 2: Montag, 28.08.2017 // MIT VIDEO


Zwischen 6 und 7 Uhr wurden wir nacheinander (mehr oder weniger freiwillig) wach. Bis dann alle geduscht und fertig waren und wir alle Sachen eingepackt hatten, checkten wir aus diesem wunderbaren Hotel aus und stiefelten wieder los, in Richtung Dom.

In der Fußgängerzone (Schildergasse) sahen wir wirklich viele Obdachlose, die in den Geschäftseingängen campierten. Mir tut das immer weh, wenn ich solche Menschen sehe. Gerade Mika hat mich da nochmal mehr sensibilisiert, der vor zwei, drei Jahren ganz verzweifelt gefragt hatte, warum denn alle nur an den Obdachlosen vorbeilaufen. „Weil man so wird“ wäre arg unempathisch als Antwort gewesen, liegt jedoch recht nah an der Wahrheit.




Neben dem Dom hatten wir am Vortag eine Kamps-Bäckerei gesehen. Dieses war unser Frühstücksziel, warben die doch mit „Vegan - da fällt uns viel ein!“. Hmpfl. Okay… Somit gab’s dann um 9 Uhr früh einen veganen Kühlschrank-kalten Burger für mich. Örks. Nundenn, besser als nix, gell.



Kurz nach halb zehn sahen wir unseren Bus und waren auch tatsächlich erst die zweiten, die sich Tickets kauften. Somit wurde einer der Kinderträume wahr: In einem offenen Doppeldeckerbus oben ganz vorne zu sitzen. :-)

Die Fahrt kostete uns zu Viert unter 30 Euro und dauerte 1 Stunde 50 Minuten. Wir hatten super Wetter und waren echt zufrieden mit der Entscheidung auf diese Touri-Art so viel wie in der kurzen Zeit möglich, von Köln mitzunehmen.










Als die Rundfahrt beendet war, schauten wir noch kurz in den Dom rein. Ziemlich un-sinnlich da drin. Menschen, die in ihr Smartphone plappern, Touris mit Selfistick, Ellenbogenmentaliät. Näää, wir waren drin, zündeten ein Kerzlein an und waren dann auch wieder draußen. Auf dem Rückweg durch die Schildergasse kaufte sich mein Mann einen „halven Hahn“ - eine Kölner Spezialität: Ein Roggenbrötchen mit mittelaltem Gouda und Senf. Der war für die Fahrt gedacht. Jana wünschte sich ein paar belgische Pommes.







Mit den Lebensmitteln beladen kamen wir zum Lego Shop, in den die Kinder rein wollten. Ich bot an, draußen zu warten und das Essen zu halten. In der Zeit beobachtete ich einen Obdachlosen, einige Meter weiter. Und ich achtete auf die Passanten. Tatsächlich war es, als ob er gar nicht da wäre - alle liefen vorbei. Das meine ich jetzt nicht urteilend, denn auch ich tu das meistens. Heute nicht. Als mein Mann aus dem Laden kam, fragte ich ihn, ob es vielleicht ne Idee wäre, dem Mann die Bäckertüte mit dem (unangetasteten) Halven Hahn anzubieten. Oder ob das doof wäre? Gefühlsverletzend? Er schnappte sich die Tüte und tat es einfach (hach, ich liebe meinen Mann). Sie führten netten Smalltalk, der Mann freute sich total und meinte, er hätte sich auch darüber gefreut, wenn das Gebäck schon angebissen wäre.

Wieder mal eine Situation, in der wir beinahe nix getan hätten, aus Angst, das Falsche zu tun. Und dabei war der Mann echt happy, dankbar und freundlich. Im Augenwinkel sahen wir, wie er sich das Brötchen schmecken ließ…

Wir gingen dann noch in einer Salatbar (superlecker) essen, besuchten und beshoppten spontan einen Senfladen und fuhren dann kurz vor 14 Uhr los - in Richtung Niederlande, via Belgien.






Die erste Stunde fuhr mein Mann, dann tankten wir kurz und ich übernahm das Steuer. Ich musste erst über dreißig werden, um mich endlich zu trauen, im Ausland Auto zu fahren. ;-) Und dann auch noch viiiiiieeeel länger als erwartet. Denn wir kamen tatsächlich erst um Viertel nach sechs in unserem Ferienpark an. Das Fahren war echt (abgesehen vom Stau) total angenehm. Naja, wenn man nicht gerade wieder fiese Bauchschmerzen hat. Irgendetwas habe ich mir wohl eingefangen und werde es nicht mehr los.

Fies waren die Kinder. Als ich mich ans Steuer setzte fragte Mika: „Hä? Wieso fährst du jetzt? Ist dir langweilig?“

Jana war ne Nummer deutlicher: „Mama, ich mein’s ja nicht böse, aber soll nicht lieber Papa fahren? Gab’s in der Fahrschule eigentlich Noten?“

Als ich dann antwortete „Ja, und ich hatte ne 4 - 5.“ verstummte sie ganz blass. Hehe….


Die Gegend Zeeland/Belgien ist wunderschön. Und unser Haus ein goldiges Reihenhaus in einem Neubaugebiet ähnlichen Ferienpark.




Wir schmissen nur kurz unsere Sachen ins Haus und fuhren dann einkaufen, denn der Albert Heijn hatte nur bis 20 Uhr auf. 

Zurück im Haus gab es ein spätes Abendessen, wir bezogen die Betten, ich tippte den Reisebericht und die Kids begannen Holländisch zu lernen, vor dem TV. ;-)






Erkenntnisse des Tages:
Köln ist kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte.
Ich werden mich nun öfters trauen, anderen zu helfen und das Argument „Ich möchte nicht überheblich sein.“ nicht mehr gelten lassen.
Autofahren ist im Ausland gar nicht so traumatisch, wie auf deutschen Autobahnen.
Ich will nen Gasherd!

Gute Nacht Niederlande!

... und hier unser Video zum Tag:







2 Kommentare:

  1. Toller 2. Teil Video. "Ich will einen Gasherd" - Da kann ich dich voll verstehen. Erst seit wir in diesem Haus wohnen, kenne ich das Gefühl, wie es ist mit dem Gasherd zu kochen und ich möchte ihn nie wieder hergeben ;-)).

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    1. :-) Im Ferienhaus gab es auch einen Wok. Zurück aus dem Urlaub legte ich mir einen zu, weil es mir so viel Spaß gemacht hatte, damit zu kochen. Nun merke ich, dass das wohl mitunter am Gasherd lag. Also bleib ich dabei: Ich will nen Gasherd! :-)

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