Samstag, 7. September 2019

USA 2019 - Kalifornien - Tag 3 - Hüüülfe, Koffer vermisst!


Tag 3 - 21.08.19 - Redwood City - Sacramento


Um 2 Uhr war ich zum ersten Mal wach. Doch Gott sei Dank klappte es, bis 4:30 nochmal einzuschlafen. Dann sammelte ich „mein Büro“ zusammen und machte es mir im Badezimmer „bequem“. Es gab tatsächlich ein wenig Arbeit, auch meine Tierschutzseitenpflege konnte ich erledigen und den Bericht von der Anreise tippen. 

Die Spannung war groß, ob der Koffer mittlerweile angekommen war.
Noch bevor ich unter die Dusche sprang, ging Mr. Wonderer zur Rezeption: Nope. Kein Koffer. So ein Mist. Also Handwäsche der Klamotten im Waschbecken mit anschließender Trockenföhnung. Grummel.

Ich versuchte, im Internet zu tracken, wo unser Gepack bleibt. Auf myroadie.com wurde mir aber angezeigt, dass die File-Number nicht existieren würde. Nanü?! Ein Blick auf die Webseite der Airline hingegen zeigte an, dass der Koffer um 4 Uhr irgendwas für die Abholung bereit stünde.

Nundenn, dann würde er ja bald kommen. Dachten wir…

Und gingen frühstücken im IHOP, das sich mit dem Motel den Parkplatz teilt. 







Zurück im Hotel war noch immer kein Koffer angekommen. Langsam wurde es echt doof.
Ich checkte nochmal die Airline Seite: Case closed. Aha?! Und was bedeutet das für uns?

Wir fragten eine Dame namens Vanessa an der Rezeption, ob sie so lieb wäre, uns zu helfen. Wir sprechen beide Englisch, doch hier war uns die Unterstützung einer Muttersprachlerin echt hilfreich.

Sie rief bei Delta an und hing eeeewig in der Warteschleife. Da es auf dem Flyer zwei Telefonnummern gab, meinte sie, wir sollen zeitgleich vom Zimmer aus versuchen, bei der anderen durchzukommen.

Gesagt getan. Ging nicht. Ich googelte nach einer Nummer von myroadie. Das ist eine Art Uber für Gegenstände. 

Während mein Mann an der Strippe hing, klopfte es an der Türe. Ein netter Mann meinte, dass die Rezeption versucht uns zu erreichen. Ich spurtete hin. Vanessa hatte sich durch automatische Auskünfte telefoniert und das Resultat war: Der Koffer sei am Flughafen in San Francisco. Er sei „ready for pickup“, doch das könne dann noch 6 Stunden dauern, bis er da sei. Ein no-go für uns, da wir ja weiter wollten.

Ich rannte zurück zum Zimmer, damit ich meinen Mann noch erwische, der mit myroadie telefonierte um zu sagen, die sollen keinen hinschicken um den Koffer zu holen, denn das täten wir nun selbst. 


Bei myroadie hingegen, so kam heraus, gab es gar keinen Auftrag für die Abholung. Während er dies noch versuchte zu erklären, klopfte Vanessa an die Türe. Ein Flughafenmitarbeiter habe angerufen: Der Koffer sei verschollen. Hääää?

Ich bat Vanessa herein und sie war so lieb, den Hörer in die Hand zu nehmen. 

Das Ende vom Lied: Wir checkten aus, hinterließen unsere E-Mail-Adresse, sowie die Daten des nächsten Hotels in Sacramento und machten uns auf den Weg zurück zum Airport.

Dort lernten wir Eugene kennen. Ein sehr netter Mann, der eigentlich eher den Rentenstatus genießen sollen könnte. Er wusste sofort wer wir waren. Entschuldigte sich ohne Unterlass für die Unannehmlichkeiten. Er habe den Koffer in der Früh noch gesehen, doch nun sei er weg. Vielleicht sei er gestohlen worden und fälschlicherweise an KLM weitergegeben worden.

So supernett und auch ein Stückweit goldig Eugene war - es musste eine Lösung her. Wir hatten echt so gut wie nix. Er gab uns zwei schicke Koffer und meinte, wir sollen einkaufen gehen - die Airline würde das dann „setteln“. Prima. Arrgh. Auch bei ihm hinterließen wir unser E-Mail-Adresse sowie die Namen und Anschriften der nächsten beiden Hotels unserer Reise.

Er machte uns wenig Hoffnung, dass wir den Koffer zurückbekommen würden.

Also stiegen wir ins Auto und fuhren geknickt von dannen in Richtung Vacaville. Dort gibts ein Outlet und es liegt auf der Strecke nach Sacramento.

Wir shoppen ja eigentlich gerne. Doch das hier war anders. Auf der Fahrt resümierten wir, was alles weg war:

Die Badebekleidung von dreien von uns. Ich besitze wenig teure Kleidung, doch meine Badesachen waren tatsächlich nicht günstig. Und auch schwer „erarbeitet“.
Sämtliche T-Shirts und Unterwäsche von Jana, Mika und mir. Dabei auch Liebhaberstücke des Sohnemanns (Erinnerungsteile von vorherigen Reisen).
Sämtliche Hosen, Röcke und Kleider von Jana und mir.
Meine geliebte Kappe.

Somit galt es nun wirklich bei der Ausstattung bei null anzufangen. 




Stundenlang liefen wir durch die Läden. 
Am Ende waren wir total kaputt. 




Also ging es weiter nach Sacramento, wo wir hungrig und müde gegen 21 Uhr ankamen. Beim Checkin fragten wir, ob es zufällig irgendeine Nachricht von Delta gäbe?

Japp. Einen Koffer. Der wurde vor einer Stunde abgegeben.
Aaaaaaaahhh! Ich glaube, mein Gefühlsausbbruch sorgte etwas für Betretenheit.

Wir haben jetzt sage und schreibe 5 Koffer! Und Klamotten ohne Ende! Und keinen Schimmer, wie wir das alles ins Auto oder in den Flieger bekommen sollen.

Doch das ist mir gerade sowas von egal. Ich bin endlos glücklich!

Wir stellten unsere Gepäckberge ins überaus schöne Hotelzimmer und fuhren zu einem naheliegenden Safeway-Supermarkt.




Mikrowellenmampf, Chips und Wasser wurde geshoppt und dann im Zimmer verspeist.

Der Schlaf in den wir fielen, lässt sich als komatös beschreiben.

What a day!

Gute Nacht Sacramento!

(bewegte Bilder gibt's heut keine)

2 Kommentare:

  1. Da wusste ja mal wieder der Mensch links nicht, was der rechts machte, lach! Manchmal denkt man echt, das kann doch nicht wahr sein, was man für Sachen erlebt... So ein Verwirrspiel und dabei war euer Koffer einfach schon auf der Weiterreise zum nächsten Hotel, wow!!

    Einkaufen im Outlet Center macht ja wirklich Spass, aber vielleicht nicht unbedingt, wenn dies der Grund dafür ist... Aber GsD sind die geliebten Stücke alle wieder da ;-)!

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    1. Ja, das war echt ein heftiger Tag. Keiner weiß (oder hat uns gesagt), wo der Koffer nun tatsächlich war. Da wir die Adresse des nächsten Hotels erst am Flughafen genannt haben, war das gute Stück tatsächlich für einen gewissen Zeitraum verschollen.

      Wir haben jetzt die Belege bei der Airline eingereicht. Mal schauen...

      Auf alle Fälle haben wir jetzt T-Shirts für eine Großfamilie und ein breit aufgestelltes Sortiment an Koffern, hehe...

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