Sonntag, 8. September 2019

USA 2019 - Kalifornien - Tag 4 - Auf Arnie's Spuren / Sacramento


 Tag 4 - 22.08.19 - Sacramento


Wir waren, wie immer, früh auf den Beinen. Draußen war der Himmel blau und es sollten über 100 Grad werden.

Betroffen machte mich aber der Blick aus dem Fenster. Im Hinterhof schlief ein Mann. Er sollte auch am nächsten Tag dort liegen. 

Das Frühstück überraschte uns - es war echt toll und viel. Pancakes, Waffeln, Brot, Muffins, Cerealien, Obst, Joghurt, Saft, Kaffee, Oatmeal, Kartoffeln, Omelette… Damit hatten wir nicht gerechnet, da es als „kontinental“ benannt war und das beim letzten Mal, in Florida für „in Folie gepackte Äpfel, in Folie gepackte Fertigmuffins und Joghurt“ bedeutet hatte.





Nach dem Frühstück fuhren in wir nach Downtown zum Kapitol. Was wir sahen gefiel uns gut, eine wirklich hübsche Stadt.

Wir parkten direkt am Kapitol in einem Parkhaus und marschierten rüber. Man kann, nach einer Sicherheitskontrolle, einfach reinspazieren und alles anschauen. Viele Freiwillige stehen dort mit Rat und Tat zur Verfügung.



















Ein Teil der Ausstellung befasste sich mit der Restaurierung des Gebäudes.





Mich begeisterten die Fahrstühle. Auch innen waren sie auf alt getrimmt, mit dickem Teppichboden.




Leider habe ich nicht notiert, wessen (ehemalige Gouverneure) Büros wir da angeschaut haben.  



Eine nette Dame erzählte uns viel. Ganz besonders grinsend meinte sie aber auch, dass wir uns gerne den „Bacteria Bear“ von Arnold Schwarzenegger, sowie das Portrait des ehemaligen Gouverneurs anschauen sollen.

Der Bacteria Bear ist eine teure Bärenskulptur, die Arnie in seiner Amtszeit anfertigen und vor sein Büro stellen ließ. Den Bär wollte er, weil das ja DAS Tier Kaliforniens ist. Hätte er sich etwas besser informiert, hätte er vielleicht auch die richtige Rasse genommen. Jedenfalls ist das ein Selfie-Spot der Touristen geworden. Und weil diese den „falschen Bären“ immer anfassen, wird er von den Leuten im Kapitol Bakterienbär genannt.








Das Kapitol wird auch aktuell noch für politische Tagungen genutzt. Gerade war eine - und die sind immer öffentlich. 





Was das Portrait vom Terminator betrifft - Oh Gottogott! Fürchterlich. Alle anderen sind „klassisch“ und hübsch eingerahmt. Das von Arnie ist viel größer und sieht aus wie ein Werbefoto. Mannomann.







Die Erde bebte zum Glück nicht.







Später gingen wir noch ins Stanfort Mansion. Das ist nicht weit entfernt und sogar kostenlos. Es war eine eher spontane Aktion, doch es gefiel uns supergut.

Das Haus war das von Familie Stanfort. Der Herr des Hauses war durch die Eisenbahn-Industrie sehr reich und dann auch noch Gouverneur geworden. Seine Frau Jane und er konnten viele Jahre keine Kinder bekommen. Erst mit 39 wurde sie schwanger und bekam einen Sohn. Leider verstarb der im Alter von 15 an Typhus. Ihm zum Gedenken bauten sie auf ihrem Farmland bei Palo Alto eine Universität. Dies ist auch der Grund warum die Stanfort University bis heute den Spitznamen „Die Farm“ trägt.






Als Jane im Alter alleine und verwitwet war, spendete sie das Mansion an Nonnen, die darin ein Waisenhaus führten. Weil dafür das komplette Inventar eher unpraktisch war, stellten sie es auf den Dachboden. 

Nach der Zeit als Waisenhaus, diente das Haus als Zufluchtsheim für misshandelte junge Mädchen/Frauen.



Erst als es (dank 1 Mehrheitsstimme) nicht abgerissen, sondern restauriert wurde, kamen die Originalmöbel und Leuchter wieder in die Wohnräume, sodass alles sehr authentisch ist.

Der Volunteer, der uns herumführte war echt super und es war eine Freude ihm zuzuhören.

Leider waren Fotos im Haus nicht erlaubt, da es immernoch für politische Dinners und Events benutzt wird.

Ups.






Auf dem Rückweg zum Parkhaus gingen wir in den Starbucks. Dort musste ich schockiert feststellen, dass Sacramento keine eigenen Tassen hat. Jammer, heul, schluchz.




Der nächste Stop war Old Sacramento. Sehr schön dort - klar, touristisch, doch es gefiel uns gut und wir hatten echt Glück, gleich einen guten Parkplatz zu finden.






Wir schlenderten durch die Läden und am River dann wieder zurück bis vor die Tower Bridge. 

Es war heiß und wir waren langsam platt.













Der Delta-King (warum möchte ich so gerne "die" statt "der" schreiben?!) ist ein Hotel-Schiff. Theoretisch dürfte man einfach so darauf herumspazieren. Das trauten wir uns dann aber doch nicht.







Also fuhren wir zurück nach Arden in die Arden Fair Mall. Hobby Lobby, PetCo, Barnes & Nobles, und eben eine klassische Mall, in der man das Gefühl hat, schonmal dort gewesen zu sein. Egal wo in den USA - die ähneln sich im Endeffekt alle.

Ich hatte arg mit den Klimaanlagen zu kämpfen. Ich schlotterte gerade so vor mich hin. Brrrhhr!



Zum Abendessen gab es für uns etwas besonderes: Einen Besuch im Johnny Rockets. Mjammm!!!! Ich bekam sogar einen Platz, der von der Sonne etwas abbekam. 

Gut gesättigt erfüllten wir noch den Kinderwunsch und fuhren zum Target.



Die Shoppingausbeute der Kinder:



Zurück im Hotel fielen wir wie die Steine in die Betten. Ich mummelte mich bis zum Kinn in eine Decke.

Mikas Schrittzähler zeigte 18000 Schritte an.

Gute Nacht Sacramento! Du gefällst uns richtig gut!


Die bewegten Bilder:


4 Kommentare:

  1. Arnies schreckliches Bild und sein Bakterien-Bär Vermächtnis, dasss sind doch mal touristische Eindrücke, die ihresgleichen suchen ;)

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    1. Dem ist nichts hinzuzufügen. :-)
      Der war überall Thema, wo wir waren in Sacramento.
      Das Bild wurde auch erst lange nach seiner Amtszeit aufgehängt, was für allerlei Gerüchte sorgte, da dies normalerweise gleich nach dem Ende des Gouverneur-Daseins erfolgt. Aaaaangeblich, weil der irgendein "Maria"-Symbol am Revers hatte. Nach dem Skandal verbot Mrs Shriver das und der Künstler musste lange überzeugt werden, das Gemälde zu korrigieren. Darum ist (mit viiiiel Phantasie) ein kleiner Fleck an dieser Stelle auf dem Bild.
      So - und diese Geschichte stellst du dir jetzt erzählt von einer Golden-Girl-mäßigen Californierin mit toupierten Haaren, aufgerissenen Augen und flüsternder Stimme erzählt vor. :-)

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  2. Hahaha, ich liebe die "Golden Girls" und du hast genau so eine dort getroffen, lach! Ja, diesen Typ Damen gibt es hier noch wirklich ;-). Ich frage mich oft, wo sie diese komischen altmodischen dicken weissen Tennisschuhe noch zu kaufen finden ;-)))).

    Das finde ich toll, dass ihr das Capitol besucht habt. Es sieht vieles den anderen Capitols ähnlich, die wir bisher besucht haben. Die Rotunda ist immer ein besonders toller Hingucker.

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    1. Haha, ich weiß gar nicht, ob sie Tennisschuhe anhatte. Aber ihre Haare waren stocksteif vom vielen Haarspray. Sie war echt klasse!

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