Donnerstag, 25. August 2022

Die Wonderers in den Südstaaten - USA 2022 - Teil 2: Let's go


Montag, 22.08.2022

Ganz offiziell startet die Reise erst „morgen“, doch da wir in der Nacht loswollten, zählt der Montag irgendwie dazu. Wenn ich mich nicht täusche haben wir bei jedem USA-Urlaub in der Nacht vor dem Flug ein Hotel gebucht - sei es in Frankfurt oder Luxemburg. Dieses Mal nicht.


Wir packten also montags unsere Koffer, brachten um 18 Uhr die Hunde zu meiner Mutter und verbrachten sehr viel Zeit damit, vergeblich am Online-Check-in zu arbeiten. Leider funktionierte das das nicht, da Janas Covid-Dokumente nicht durchgingen.


Wir haben alles in die Verifly-App hochgeladen (2 x bei jedem auf dem Handy). Auf der British Airways Seite zeigte es immer nur an, die Dokumente würden fehlen - „Klicken Sie hier“ - FEHLER. Grmpfl. Irgendwann kam ich darauf, es auf der BA.com (nicht .de) zu versuchen. Hier klappte alles bei dreien von uns, Janas Upload kam aber nie über den Prüfungsstatus hinaus. Das war jetzt alles kein Weltuntergang, hat aber genervt.


Der Plan sah vor, dass wir alle noch ein wenig schlafen wollten und den Wecker auf Mitternacht stellten. Nun - nicht alle konnten sich daran halten, Schlafen auf Druck geht halt nicht. Also machten mein Mann und Jana durch, Mika und ich hatten ca. 2 Stunden Schlaf.


23:40 Uhr klapperte es in der Küche, also stand auch ich wieder auf. Die Spülmaschine wurde ausgeräumt, ein Kaffe getrunken und die Koffer ins Auto gepackt, dann ging es los.


Per WhatsApp gratulierten wir meiner Mutter zum 60. Geburtstag.


 


Dienstag, 23.08.2022


00:50 Uhr fuhren wir vom Hof. Die Kinder machten es sich bequem und nickten nochmal ein. Bis Gottmadingen (2 Stunden) war ich am Steuer, dort wechselten wir dann, und Mr. Wonderer fuhr die verbleibende Stunde bis zum Züricher Flughafen. Diese Route war 20 Minuten länger als die „optimale“, ersparte uns aber eine Maut-Vignette.






Den Parkplatz (P16) hatten wir vorab online gebucht für etwas mehr als 200 Euro. Der 10-minütige Fußmarsch war easy und eine Viertelstunde vor Öffnung waren wir beim Check-in-Schalter. Ich hatte in den vergangenen Wochen im Florida-Forum verfolgt, welche Chaos-Zustände wohl an den Flughäfen herrschen sollten, darum wars uns wichtig zeitig dort zu sein. Von Chaos war aber keine Spur.



Unser Check-In-Theater vom Vortag war völlig unnötig gewesen - laut Mitarbeiterin muss man ohnehin alles am Schalter nochmal vorlegen. Und so genau wurden wir bisher noch nie geprüft. Zum ersten Mal in 10 Jahren USA-Reisen musste ich noch vor dem Flug die ESTA-Ausdrucke vorzeigen. Ebenso alle Impfzertifikate. Ratzfatz waren die drei Koffer auf dem Band und wir gingen weiter zur Sicherheitskontrolle. Auch hier: keine Menschenschlangen oder Wartezeiten, wir das gefiel uns, so durfte es ruhig weiter gehen.


In aller Ruhe fuhren wir mit der „Kuh-Gebimmel-Bahn“ zum Abflug Gate und machten es uns gemütlich. Ich schlief tatsächlich im Sitzen ein - das ist mir noch nie passiert. Aber abgesehen vom Couch-Nickerchen bis kurz vor Mitternacht, war ich schon ewig wach, weil ich Montag schon seit 3:00 Uhr auf den Beinen war. 


Kurz vor dem Boarding gratulierten wir meiner Mutter noch telefonisch zum 60. Fanden wir witzig: Erst aus dem schwäbischen Dörflein, später aus der Schweiz und am Abend dann nochmal aus den Staaten. Internationale Gratulationen… ;-)


Pünktlich um 07:15 Uhr hoben wir ab, mit British Airways in Richtung London Heathrow und ebenso pünktlich landeten wir dort auch. Im Flieger saßen wir beieinander, Jana war durch den Gang von uns getrennt. Fand ich gut, denn das hatte mich vorher beunruhigt, weil wir uns nicht einchecken konnten.


In London wars dann deutlich voller als in Zürich - wobei hier ein Vergleich der Flughafen dem von Birnen und Äpfeln gleich käme.




Von Terminal 5 zu Terminal 3 ist schon ein Stückchen. Wir hatten 2 Stunden Zeit für den Umstieg. Die reichten uns, ließen aber nicht wirklich viel Luft. Wir stiegen in den Bus, walkten durch die Gänge, wurden erneut einer Sicherheitskontrolle unterzogen und hatten vor dem Boarding gerade noch Gelegenheit, ein Brötchen zu vespern.




Weiter ging es dann mit American Airlines. Die Sitzplätze waren vorher schon Thema. Ich „opferte“ mich und nahm den unbeliebtesten - auf dem 2. Sitz einer Vierer-Reihe, zwischen einem Fremden und meiner Tochter. Dann kam Mika (Gang) und auf der anderen Seite eine Reihe weiter hinten dann Mr. Wonderer am Gang.


Mein Nebensitzer war ruhig und angenehm. Nach und nach schliefen wir immer wieder ein, die durchgemachte Nacht forderte ihren Tribut. Das vegane Essen war gut. Die Blicke meines fremden Nebensitzers unbezahlbar, als ihm auch eines vorgesetzt wurde (das eigentlich für meinen Mann war). Hahaha. Ich nahms ihm weg und er war froh darüber. Es gab Quinoa und Kürbisrisotto.


Es gab einen Flugbegleiter (und das war dann auch der, der fürs Verteilen der Special Meals zuständig war), der weder die mangelnde Kompetenz leider nicht unbedingt durch Freundlichkeit oder gar ein Lächeln wett machte. Stattdessen kaute er nonstop groß und breit Kaugummi und klatschte den falschen Leuten das falsche Essen hin. Seltsam.


Alles in allem war der Flug angenehm und komfortabel - und vor allem brachte er uns in unser Lieblingsreiseland. :-)




Pünktlich landeten wir in Charlotte nach 8:45 Stunden Flug. Lass mich mal rechnen: 3 Stunden Fahrt nach Zürich, dort 3 Stunden bis zum Flug. 2 Stunden Flug nach London, dort 2 Stunden Aufenthalt. In Summe waren wir also fast 19 Stunden unterwegs. Jepp, wir waren platt. Da merkt man den Unterschied zum Reisen mit Start ab dem Flughafenhotel.


Die Immigration hatten wir nach ca. 30 Minuten hinter uns. Ein grummeliger Officer fragte alle geplanten Stationen unserer Reise ab und wollte dann nur von den weiblichen Wonderers Fingerabdrücke. Nanü? 


Wer mich kennt, weiß, dass ich alles andere als ein Corona-Paniker bin. Doch das Fingerabdrucks-Touchpad war arg unappetitlich und der erste Gang danach der, zum Waschbecken um die Hände zu schrubben.


So grundsätzlich zur Corona-Lage: Weder an Board noch an den Flughäfen (Zürich, London, Charlotte) war Maskenpflicht und ich sah nur vereinzelt Leute, die eine trugen. Der Kaugummi-kauende Flugbegleiter hatte eine unterm Kinn hängen.


Am Kofferband stand schon unser Gepäck. Mensch, wie das alles flutschte! So sollte es weiter gehn. Wir riefen beim Hotel an, um den Shuttle zu bestellen. „Give me 20 minutes“ wurde uns gesagt. Nach 40 verstrichenen riefen wir erneut an. „Give me 2 minuntes“ wurden wir gebeten. Zehn später kam dann auch jemand und brachte uns zum Country Inn and Suites in Flughafen-Nähe.


Mittlerweile war die Müdigkeit mit voller Wucht zurück gekehrt, da jetzt die „Wir-sind-da!-Endorphine“ langsam verebbten. 


Die Dame an der Rezeption war semi-bemüht, der Herr, der sich dann zu ihr gesellte entweder ein ungemütlicher Zeitgenosse oder aber akut genervt. Hmh. Der PC funktionierte nicht, wir sollten bitte Platz nehmen und warten, er müsse alles neu starten. An der Plexiglas-Scheibe ging ein Zetttel: „Due to Covid we don’t serve breakfast in this hotel“. Das „Covid“ war mit Kugelschreiber durchgestrichen und „a loss of workers“ drübergekritzelt. Wir hakten nach: Stimmt das? Kein Frühstück?


So ist es - kein Frühstück, nur Kaffe. Aber auch kein „I’m sorry.“ oder irgendein Ausdruck des Bedauerns. Wir wurden eher angeblafft. Wir blieben freundlich und meinten, dass wir aber extra „mit Frühstück“ gebucht hätten, weil uns das wichtig war. Wieder ein Blaffen: „In diesem Hotel ist Frühstück immer inbegriffen, ohne Aufpreis. Insofern haben Sie keine Unkosten gehabt und wir sind nicht verantwortlich dafür. Beschweren Sie sich bei der Buchungsplattform.“


Öhm. Ja. Ok. Danke auch.


Wir bekamen ein Zimmer im Erdgeschoss. Das sorgte dann innerhalb der Familie auch kurz für Diskussionen. Übermüdet, genervt, hmh, die Vibes waren doch recht unten.


Das Zimmer ist auf den ersten Blick ganz nett und im Country-Inn-Style. 








Wir wissen nun auch, wer vorher darin genächtigt hat - das Flugticket von „Alexis McQueen“ lang nämlich noch auf dem Schreibtisch. Das Bad fällt eher in die Kategorie: Igitt. Schimmel, Dreckspritzer an der Wand. 






Aufgrund der Zeitverschiebung war hier Nachmittag und wir stiefelten los, um sowohl fürs Abendessen, als nun auch fürs Frühstück nach Lebensmitteln zu suchen. Durch eine vierspurige Straße sind wir getrennt von einem Food Lion und einem Family Dollar. Leider sind die Ampeln außer Betrieb, so war die Überquerung abenteuerlich. ;-)


Im FD fanden wir nix, darum wurde es dann der Food Lion. Jana war komplett am Ende. Sie machte mir echt Sorgen. 








Zurück im Hotelzimmer schmissen wir die Mikrowelle an (wie gut, dass da eine ist) und frönten dem Junkfood. 






Die Kinder wollten nicht mehr, doch Mr. Wonderer und ich schauten uns dann noch Pool und Fitness Raum an. Der Pool scheint ganz nett zu sein, der Fitness Raum ganz dreckig und zugemüllt. Auch in der Frühstücksecke wurde vor ihrer außer-Betrieb-Setzung auf Reinigung oder ein einfaches Durchfegen gänzlich verzichtet.






Wir spielten noch eine halbe Runde Kniffel, doch es ging einfach nix mehr. Um 19 Uhr Orstzeit fielen wir in die Betten. Klar, das ist nicht optimal, wenn man dem Jetlag entgegenwirken möchte, doch wie gesagt: Es ging einfach nix mehr.




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